Heute geht es um ein wichtiges Thema zum Herbst eines jeden Jahres: Den jahreszeitlich bedingten Herbst- und Winterblues. Für Deinen Winterblues gibt es eine Menge an guten Tipps, die eine allgemeine Niedergeschlagenheit schnell lindern können. Ab einem bestimmten Stadium jedoch nennen die Ärzte diesen Zustand „Depression”. Auch wenn Du meinst, der Herbst wäre der Anlass, stecken hinter solchen Zuständen langfristig wirkende Auslöser. Sie bedingen eine gründliche Analyse für eine mögliche Behandlung.
Viele Menschen, die sich mit dem Modell von NLP beschäftigen, möchten gerne einen Knopf, der ihre schlechten Gefühle wenigstens für einen Moment abschaltet. Leider habe ich feststellen müssen, dass es diesen „Knopf“ gegen den Zustand der Depression nicht gibt. Selbstverständlich ist es möglich, mit den Techniken des NLP Deine Stimmung für einen Moment lang (der auch ziemlich lange andauern kann) dramatisch zu verbessern. Da hilft Dir der Knopf. Schau mal, die NLP Technik “Ressourcenanker” kann Dir zum Beispiel sehr gut helfen.
Ein Knopf gegen den Kater der schlechten Gefühle?
Was ist allerdings, wenn in wechselnden Zeitabständen Deine Symptome wieder auftauchen? Ein “Knopf”, das ist wie die Kopfschmerztablette gegen den Kater. Kurz hilft es, auf Dauer jedoch hilft Dir nur eine Veränderung Deines Verhaltens. Was also, um zum Thema zurückzukehren, kannst Du tun, um langfristig einer möglichen Depression entgegenzuwirken?
Definition von Saisonal Abhängiger Depression
Vor allem geht es um die jahreszeitlich bedingte Niedergeschlagenheit, die viele von uns in der dunklen Jahreszeit trifft und über die sich die wenigsten in ihren Auswirkungen bewusst sind. Es ist die „saisonal abhängige Depression“ SAD. Die Ursache von SAD ist der Lichtmangel in der dunklen Jahreszeit. Ohne eine ausreichende Menge an (Tages)licht vermindert der Körper die Produktion des “Glückshormons” Serotonin. Dafür steigt der Melatonin-Spiegel im Körper an. Der jedoch steuert in unserem Körper das Schlafbedürfnis und macht Dich, wenn er hoch ist, müde und schlapp.
Saisonale Depression erkennen
Woher weißt Du nun, dass Du bei Deinem vermeintlichen und momentanen Stimmungstief „nur“ unter SAD leidest, und nicht unter einer schwereren Form von „wirklicher“ Depression? Was sind die Anzeichen? Eine der tückischen Eigenschaften einer wirklichen Depression ist es, dass der oder die Betroffene selbst keine Wahrnehmung davon hat. „Es ist einfach so.” und “Ich bin schon immer so gewesen!“, das sind zwei typische Aussagen.
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Ich biete Dir deshalb zwei verschiedene Tests an, die beide in die gleiche Richtung weisen. Der erste Test für Deine Symptome ist ein einfacher Selbsttest der Stiftung „Deutsche Depressionshilfe“. Ich habe ihn mit den Regeln des Modells von NLP sprachlich analysiert und die zehn Fragen modifiziert. Im originalen Text findest Du die hypnotischen Programmierungen gleich inklusive.
Bitte beachte, dass es ein Test ist, der indirekt von der Schulmedizin beeinflusst ist. Sie glaubt, dass Depression gut mit Medikamenten behandelbar ist, die nach Möglichkeit auch schon bei gelinden Stimmungsschwankungen „helfen“ sollen. Ich bin gegen Medikamente bei Depression, aber das steht nun auf einem anderen Blatt. Hier soll es nur darum gehen, ob Du an einer schwerere Form des Herbstblues leidest.
Anzeichen und Symptome von Depression
Leidest Du seit mehr als 2 Monaten immer wieder unter:
- Gedrückter Stimmung
- Interesselosigkeit oder Freudlosigkeit, auch bei früher als angenehm empfundenen Ereignissen
- Schwunglosigkeit oder träger Müdigkeit verbunden mit innerer Unruhe
- Geringem Selbstvertrauen oder geringem Selbstwertgefühl
- Verminderter Konzentrationsfähigkeit oder starker Grübelneigung oder Unsicherheit auch vermeintlich einfache Entscheidungen zu treffen
- Starken Schuldgefühlen oder vermehrter Selbstkritik
- Negativen Zukunftsperspektiven oder Hoffnungslosigkeit
- Hartnäckigen Schlafstörungen
- Vermindertem Appetit
- Tiefer Verzweiflung oder Todesgedanken
Interessant ist, dass schon bei zwei „JA’s“ im originalen Test die Empfehlung kommt, einen Arzt aufzusuchen. Bereits drei bis vier JA’s attestieren Dir eine „behandlungsbedürftige“ Depression. Du sollst dann gleich Deinen Arzt konsultieren. Dann kommt der Hinweis: Depressionen sind in der Regel gut behandelbar. Meint hier natürlich mit Medikamenten. Wovon ich überhaupt nicht so viel halte. Aber wie gesagt, viele Menschen wollen lieber eine Pille einnehmen und sonst alles beim Alten lassen. Diesen Ratschlag kannst Du kritisch sehen, oder befolgen.
Der Goldberg-Test bei möglicher Depression
Hier der zweite Test bei möglichen Symptomen. Diesen hat der Psychologe Ivan K. Goldberg ausgearbeite. Ich habe ihn ebenfalls geringfügig modifiziert. Trifft eine oder mehrere der folgenden Aussagen auf Dich zu?
- Ich verrichte meine Aufgaben nur langsam.
- Meine Zukunft erscheint mir hoffnungslos.
- Beim Lesen kann ich mich oft schwer konzentrieren.
- Mein Leben ist freudlos und ohne Vergnügen.
- Ich habe oft Schwierigkeiten, auch unwichtige Entscheidungen zu fällen.
- Dinge, die mich früher interessiert haben, sind jetzt uninteressant.
- Ich bin oft unglücklich, traurig oder niedergeschlagen.
- Ich finde keine innere Ruhe, bin rastlos und fühle mich gehetzt.
- Ich bin häufig und ohne Grund auch über den Tag müde.
- Auch kleinere Aufgaben sind für mich eine große Anstrengung.
- Ich fühle mich schuldig und habe es verdient, bestraft zu weren.
- Ich fühle mich als ein Versager.
- Ich habe eine Leere in mir, ich fühle mich oft mehr tot als lebendig.
- Ich kann nicht einschlafen schlafen und durchschlafen.
- Ich habe schon überlegt, ob ich Selbstmord begehen soll.
- Ich fühle mich gefangen.
- Selbst über schöne Dinge kann ich mich nicht freuen.
- Ich habe ohne erkennbaren Grund stark zu- oder abgenommen.
Wenn Du beim Durchlesen obiger möglicher Symptome noch nicht depressiv geworden ist, bescheinige ich Dir ein robustes Gemüt. Aber mal im Ernst: wenn Du für Dich feststellst, dass einige oder vielleicht sogar die Mehrzahl der Aussagen für Dich zutreffen, empfehle ich Dir, einen Arzt oder Homöopathen aufzusuchen und mit ihm (ihr) über das Thema „Depression“ zu sprechen. Empfehlungen bekommst Du, wenn nötig auch über eine Email an mich.
Wenn Du sonst eigentlich ein sonniges Gemüt hast, das aber nun in der dunklen Jahreszeit eine Trübung erfährt, kannst Du einfach einmal davon ausgehen (modellhaft, siehe NLP), unter SAD zu „leiden“. Dabei kannst Du SAD durch eine verhältnismäßig einfache und preiswerte Behandlung vermeiden oder lindern. Und wenn Du nicht unter SAD leidest, nutzen Dir meine „Therapievorschläge“ vielleicht trotzdem, zumindest schaden sie überhaupt nicht.
Depression: Vorbeugung, Hilfe, Behandlung
1. Trick: AKTIVITÄT
In einer Umfrage geben sechs von zehn Betroffenen an, dass sie bei trübem Wetter nur dann nach draußen gehen, wenn es unbedingt sein muss. Jeder Zweite setzt sich stattdessen vor den Fernseher oder den Computer, um sich von seinem Seelenblues abzulenken. Statt also zum Couch-Potato zu werden, hilft es Dir sehr, Dich aufzuraffen und eine halbe Stunde zu joggen, Yoga zu machen oder ins Fitnesstudio zu gehen. ALLE Arten von Aktivität helfen. Sehr einfach also. Wenn Du Dich bewegst, sorgst Du zusätzlich für eine vermehrte Ausschüttung stimmungsaufhellender Hormone.
2. Trick: VIEL LICHT
Deine momentane Trägheit kommt vom Lichtmangel, also her mit dem Licht. Rausgehen hilft. Selbst an einem trüben, sonnenlosen Januartag liegt die Beleuchtungsstärke draußen bei mindestens 1.000 Lumen und damit deutlich über der in geschlossenen Räumen. Eine normale Lampe schafft so in etwa 300 bis 500 Lumen. Und wenn draußen die Sonne scheint, sind auch im Winter gleich 10.000 Lumen erreicht. Dazu kommen noch die Vorteile der Bewegung und die frische Luft.
Eine sehr gute Idee für drinnen sind Tageslichtlampen. Bekommst Du im Internet. Sind allerdings ziemlich teuer. Ich habe den Pflanzenzüchtern zugehört, und mir eine preiswerte Vollspektrumlampe gekauft. DieLampe kostet etwa 25 Euro und funktioniert für mich ausgezeichnet. Ich habe sie einfach in die Lampenfassung geschraubt und tatata, die Sonne ging auf. Die Lampe ist wirklich hell (über 5.000 Lumen) und ich habe eine davon bei mir am Schreibtisch leuchten. Aber aufpassen: Die Lampe soll vorsichtig behandelt werden, damit sie nicht in die Brüche geht. Denn sonst treten giftige Dämpfe aus.
Das Licht der Lampe muss übrigens nur die Netzhaut des Auges erreichen. Dann wird der Impuls zur Steigerung der Serotonin-Produktion an das Gehirn weitergeleitet. Es verhält sich also nicht so, wie bei der Höhensonne oder der Sonnenliege, bei der UV- Strahlung über die Haut aufgenommen und in Vitamine umgewandelt wird.
3. Trick: Kuscheleinheiten
Der Leipziger Forscher empfiehlt “Kuscheleinheiten”. Wenn jemand Anderes Deine Haut berührt (ob nun mit den Händen oder anderen Körperteilen) wird eine Menge an Serotonin, positiven Hormonen und Neurotransmittern ausgeschüttet. Das ist ein wichtiger Grund, sich nach dem Aufenthalt im Freien mit einer “Person Deines Vertrauens” ins Bett zu kuscheln eine halbstündige Massage gegen den Herbstblues zu veranstalten oder… Dir fällt dazu bestimmt gleich eine Menge ein. Vielleicht noch ein wohlriechendes Massageöl, und Du wirst süchtig werden. Übrigens: Deine eigenen Hände … funktioniert leider nicht.
So, das sind heute mal aus meiner Sicht drei gute und praktische Tipps, gegen Deinen aufkommenden Herbstblues. Denke daran: mit guter und positiv optimistischer Stimmung triffst Du auch gute Entscheidungen.
Ratschlag zur Umsetzung
Ein Ratschlag noch. Wenn Du vielleicht denkst: ”Ach, ich hab keine Lust, rauszugehen. Vielleicht morgen.” dann setze Dein Vorhaben doch lieber gleich in die Tat um. Finde heraus, wie gut Du Dich NACH einer Stunde spazierengehen im Freien fühlst. Vielleicht nimmst Du einen Freund oder eine Freundin mit, im Gehen plaudert sich prima. So kannst Du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe fangen. Und dann ist da ja noch das “nötige” Kuscheln danach.
Es versteht sich von selbst, dass ich als wichtige Medikation gegen jede Art von Blues den Besuch aller meiner Workshops, insbesondere aber des NLP Practitioners empfehle. Dieser Workshop ist so gestaltet, dass er Dich, ob Du es willst, oder nicht, aus einem möglichen Stimmungstief und aus einer möglichen inneren Einsamkeit mit einem Doppelsalto heraus katapultiert.
Du brauchst “nur” teilnehmen. Allerdings ist Deine Anwesenheit an allen zehn Tagen wichtig, AUCH bei den Übungen am Nachmittag. In diesem Sinne wünsche ich Dir eine tatkräftige Zeit, viele GUTE Vorsätze und deren Verwirklichung.
5 Responses
Tut mir leid, aber diesmal kann ich mich deiner Meinung nicht anschließen, lieber Chris. Deine Tips helfen sicher gegen depressive Verstimmungen, nicht aber gegen eine handfeste Depression.
Ich habe im NLP leider noch nichts gefunden, womit man einer Depression ordentlich zu Leibe rücken kann – ein Antidepressionsformat (Fast Depression Cure 😉) scheint es nicht zu geben. Wäre höchste Zeit, dass jemand eines entwickelt.
Bisher scheinen nur Psychotherapie und psychiatrische Maßnahmen erfolgreich zu sein.
Depressionen sind ein ernstes Thema und eine klinische Depression ist sicher nicht mit der hier beschriebenen “Saisonalen Depression” gleichsetzen. Um depressiven Verstimmungen selbst etwas entgegenzusetzen, sind die hier beschriebenen Tipps wirklich hilfreich. Vor allem auf viel Tageslicht sollte man gerade jetzt im Herbst und Winter achten. Um eine echte Depression zu behandeln, sollte man auf jeden Fall zu einer Psychotherapie gehen oder andere professionelle Hilfe suchen.
Sehr guter Artikel!
Allerdings läßt Chris die exogenen Ursachen außer Acht, welche allerdings auch durch eine positive Einstellung zu überwinden sind: den Kapitalismus und die darin befindlichen Bürger und deren Psychologie des bürgerlichen Individuums (Buch von Karl Held).
super Artikel, Chris!
Als Kuenstler ist der depressive Ausdruck der Seele ein wunderbares Land, dass sich in Farben darstellen laesst und sehr spannend, tiefsinnig-einsam-erholsam ist!
Herzlichen Dank für die unterstützenden Hinweise, tatsächlich wäre ich beim Lesen der beiden Tests beinahe depressiv geworden. Smile. Die Vollspektrumlampe wird jedefalls umgehend besorgt. inige Punkte ttreffen ja tatsächlich zu. Zugleich erlaube ich mir im Herbst eine gewisse Form von Rückzug, wie auch die Pflanzen bzw. die gesamte Natur in unseren Breiten ihn vollzieht. Heisst ja nicht gleich “depressiv”.
Ich freue mich auf die gemütlichen dunklen Abende mit Lesen oder Handarbeiten oder mit der einen oder anderen Trance vor dem Einschlafen, vielen Dank dafür.