Es gibt viele Ansichten darüber, was Hypnose sein soll, sein könnte oder nicht ist. Meistens stimmen diese Ansichten nicht oder sind nur vage formuliert. Deshalb beantworte ich Dir hier die wichtigsten Fragen zu Hypnose und Trance. Damit kannst Du in Zukunft die entsprechenden Worte richtig gebrauchen.
Was ist Hypnose?
Hypnose ist der Prozess den Du an Dir oder jemandem anderen anwendest, damit diese Person in einen Zustand tiefer geistiger Entspannung und Fokussiertheit, Trance genannt, gelangt.
Hypnose hat eine lange Geschichte. „Hypnos“ ist das griechische Wort für Schlaf. Und die Griechen waren bestimmt nicht die ersten die Mittel und Möglichkeiten entdeckt haben, mit Sprache den Zustand zu verändern und sich auf geeignete Art und Weise das Unbewusste als Helfer untertan zu machen.
Was ist Trance?
Als Trance bezeichnet den veränderten Bewusstseinszustand, eine “tiefere Schwingung” des Gehirns – in dem ein direkterer Zugang zum Unbewussten möglich ist. Hier können die hypnotischen Suggestionen ihre volle Wirkung entfalten.
Was ist eine Suggestion
Als Suggestion bezeichnet man eine Anweisung oder einen Vorschlag, der vom Hypnotisierenden während der Hypnose gegeben wird, um Verhaltensweisen, Gedanken oder Wahrnehmungen zu beeinflussen.
Wie kann ich Hypnose lernen?
Du kannst meine 6 Schritte Anleitung Hypnose lernen online durchgehen. Am besten aber durch Praxis, besuche einen Hypnose Workshop.
Ist Hypnose gefährlich?
Ich halte es für wichtig, dass Du verstehst, dass Hypnose ein sicherer und kontrollierter Prozess ist, bei dem Du für einen absehbaren Zeitraum in den Zustand einer Trance bist.
Hypnose als Technik ist harmlos. Dein Unbewusstes ist für Suggestionen offen schützt Dich aber auch vor ungewollten Einflüsterungen. Die Anwendung an Dir solltest Du jemandem Vertrauensvollen überlassen.
Bin ich hypnotisierbar?
Ja, aus meiner persönlichen Erfahrung ist jeder Mensch hypnotisierbar.
Und auch die allgemeine Annahme in der Wissenschaft ist, dass die meisten Menschen zumindest in einem gewissen Maße hypnotisierbar sind. Tiefe und Effektivität der Hypnose kann jedoch variieren und ist abhängig von verschiedenen Faktoren: Deiner Entspannung und Empfänglichkeit, Deiner Offenheit für Erfahrungen, Deinem Vertrauen zum Hypnotiseur. Einige Menschen sind von Natur aus suggestibler und können leichter in einen hypnotischen Zustand versetzt werden.
War ich schon mal in Trance?
Du hast Dich selbst schon oft in hypnotischen Zuständen erlebt: Wenn Du gedankenverloren in ein Lagerfeuer starrst, wenn Du beim Lesen die Zeit aus den Augen verlierst oder wenn Du von einem Freund aus einem Tagtraum geweckt wirst und er sagt: “Hörst Du mir überhaupt zu?”
Ich gehe dabei von der Grundannahme aus, das Du in jedem geistigen Zustand mal mehr und mal weniger mit Deinem Unbewussten verbunden bist. Mit der Hilfe von Hypnose kommst Du einfach weiter weg von Deinem Wach-Zustand und verbindest Dich besser mit den unglaublichen Möglichkeiten, die Dir Dein Unterbewusstsein zur Verfügung stellt.
Verliere ich in Hypnose die Kontrolle?
Nein, in Hypnose wirst Du nicht zum ausgelieferten, willenlosen Objekt. Du behältst auch in einer tiefen Trance ein hohes Maß an Kontrolle über Deine Erfahrung.
Hypnotische Zustände kommen nicht einem Kontrollverlust gleich, wie es oft in den Medien dargestellt wird. Vielmehr ist es der Zustand erhöhter Entspannung, Fokussierung und Konzentration das zu einem bewusste Eintauchen in Deine Gedanken- und Gefühlswelt führt.
Dieser Zustand ermöglicht es Dir, offener für Vorschläge von außen zu sein. Aber nur, wenn diese Anweisungen mit Deinen persönlichen Werten und Wünschen übereinstimmen.
Wie fühlt sich Hypnose an?
Die allermeisten Menschen, die ich kenne, nehmen den Trance-Zustand als etwas sehr Angenehmes wahr.
Viele meiner Teilnehmer beschreiben ähnliche Empfindungen: Sie berichten von einem Gefühl tiefer körperlicher Entspannung, geistiger Ruhe und erhöhtem Fokus. Solche Zustände führen oft zu einer Verminderung des allgemeinen Stressniveaus und einem wunderbaren Gefühl der Gelassenheit.
Einige Menschen erleben auch eine Art von zeitlicher Verzerrung, bei der die Zeit schneller oder langsamer zu vergehen scheint, als gewöhnlich.
Bei Manchekommt es sogar zu einer Dissoziation, einem Zustand, in dem Du Dich teilweise von der unmittelbaren Umgebung oder Deinem eigenen Körper gelöst fühlst. Dies wird in der Regel als sehr beunruhigend empfunden, und trägt zu dem Gefühl der Entspannung bei.
Kann ich in einer Trance ‘stecken bleiben’ und nicht mehr aufwachen?
NEIN, Du kannst während einer Hypnose nicht “stecken bleiben” oder ewig weiter “schlafen.”
Du kennst diesen Bewusstseinszustand von der Zeit am Abend, zwischen Wachsein und Schlafen. Dein Körper und Dein Geist sind nicht darauf ausgelegt, in dieser Zwischenwelt verhaftet zu bleiben. Die Homöostase und das natürliche Bestreben des Körpers, sein Gleichgewicht zu bewahren, stellen sicher, dass Du entweder zu einem vollständigen Wachzustand zurückkehrst oder – bei Selbsthypnose – in einen erholsamen Schlaf hinübergleitest.
Soweit ich es weiß, sind keine Fälle dokumentiert, in denen jemand nicht aus einer Hypnose “aufgewacht” wäre. Dies steht auch im Widerspruch zu dem, was über die physiologischen und psychologischen Mechanismen der Hypnose bekannt ist.
Wie geht es mir nach einer Hypnose-Sitzung?
Nach einer hypnotischen Sitzung fühlen viele Menschen ein Gefühl der Erfrischung, ähnlich dem Aufwachen nach langem, erholsamem Schlaf. Dieses Gefühl geht meist mit einer mentalen Klarheit und einem erhöhten Bewusstsein für die eigene Umgebung einher.
Es ist jedoch auch möglich, dass Du Dich kurzzeitig leicht benommen oder sogar etwas desorientiert fühlst, besonders wenn Du aus einer tiefen Trance “aufwachst”. Diese Empfindungen klingen in der Regel schnell ab und hinterlassen meist ein anhaltendes Gefühl des Wohlbefindens und der Erneuerung.
Ich empfehle meinen Workshop-Teilnehmern mindestens eine halbe Stunde Ruhe nach einer intensiven Trance. Tätigkeiten wie Autofahren, die Deine Konzentration erfordern solltest Du nicht direkt nach einer Hypnose-Sitzung angehen.
Kann ich mit Hypnose andere kontrollieren?
Auf der anderen Seite meine ich, dass es wichtig ist, zu verstehen, dass Hypnose Dir keine magische Kontrolle über eine andere Person verleiht. Stattdessen arbeitet sie mit der natürlichen Bereitschaft Deines Gegenübers, sich auf den hypnotischen Prozess einzulassen. Wenn diese Person Anweisungen erhalten würden, die gegen Ihre ethischen Überzeugungen gehen, würde Ihr Unterbewusstsein Sie davor schützen, diesen Anweisungen blind zu folgen. Dies kann beispielsweise zum sofortigen Auftauchen aus der Trance führen.
Kann Hypnose bei Angst-Problemen helfen?
Ja, in manchen Fällen kann Dir Hypnose effektiv bei Problemen helfen, die mit der Bewältigung und Behandlung von Angst zu tun haben.
Den Zustand, den Du mit einer gut geführten Trance erreichen kannst, kannst Du nutzen, um negative Denkmuster aufzubrechen und eine positive mentale Umschichtung zu fördern.
Bei Ängsten kannst Du Hypnose verwenden, um die zugrundeliegenden Ursachen zu erkunden und Strategien zur Bewältigung zu entwickeln. Mit sorgfältig formulierte Suggestionen kannst Du die Denkmuster, die zur Angst beitragen, identifizieren und auflösen.
Kann Hypnose bei Schmerzen helfen?
Hypnose kannst Du auch nutzen um die Schmerzwahrnehmung des Körpers zu beeinflussen. Durch gezielte Suggestionen kannst Du den Fokus und die Reaktion des Körpers auf Schmerzsignale verändern. Damit erreichst Du eine Verringerung der Schmerzintensität und eine verbesserte Schmerzbewältigung. Deshalb beschäftigen wir uns im Worhshop auch mit der Analyse der Wirkkriterien der Elman Induktion. Er hat eine nahezu unfehlbare Prozessinduktion zur Schmerzlinderung entwickelt.
Kann Hypnose bei Streß helfen?
Bei Stress kannst Du Suggestionstechniken nutzen um eine tiefe Entspannung hervorzurufen und damit eine neue Referenz für einen stressfreien Zustand schaffen. Diese Strategien zur Stressreduktion kannst Du mit geeigneten Suggestionen sehr einfach in Deinen Alltag integrieren.
Was ist der Esdaile-Zustand?
Das ist eine so tiefe Trance, bei der der Hypnotisierte nicht von selbst aufwachen möchte – der Zustand wird als so angenehm empfunden. Manche der Teilnehmer am Hypnose Intensive Workkshop experimentieren auch mit dem Esdaile Zustand.
Wie unterscheidet sich Hypnose von Meditation?
Meditation ist eine Praxis der Selbstreflexion und des fokussierten Bewusstseins. Sie fördert die Achtsamkeit indem sie den Geist von ablenkenden Gedanken befreit und sich auf den Moment, die Atmung oder ein spezifisches Mantra konzentriert. Meditation wird oft praktiziert, um ein tieferes Verständnis des eigenen Selbst und des Lebens zu entwickeln.
Hypnose ist eine geleitete Technik, die einen Zustand erhöhter Suggestibilität herbeiführt, um mit dem Unterbewusstsein zu kommunizieren und spezifische Veränderungen herbeizuführen. Hypnose zielt darauf ab, tief verwurzelte Überzeugungen, Gewohnheiten oder Ängste zu verändern und wird oft therapeutisch eingesetzt, um eine Vielzahl von Bedingungen oder Problemen zu behandeln.
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2 Antworten
Hallo Chris
Danke für deine unermüdlichen und interessanten Beiträge. Die Aussage, “Hypnose ist das Phänomen, wie Du Dir die Mächte des Unbewussten untertan machen kannst” zeugt jedoch von einem Verständnis, das nicht mit der neueren Entwicklung der Hypnose Schritt gehalten hat und auf einem recht autoritären Modell von Hypnose basiert.
Du weisst ja schon, dass ich deine Artikel sehr aufmerksam lese. Und vielleicht möchtest du ja in den Überschriften aus “Teifenhypnose” eine “Tiefenhypnose” und aus “Elaman” einen “Elman” machen. Den Rest behalte ich für mich. ;)