Selbst verändern oder machen lassen?

Die meisten Teilnehmer an meinen Workshops sagen, sie wollen Veränderung. Sie haben realisiert, dass ihr bisheriges Verhalten in Beruf, Beziehung oder im Leben allgemein nicht zu einem gewünschten oder erträumten Ergebnis kommt. Es würde nötig sein, etwas anderes zu tun, als bisher. Dazu gebe ich oft und gerne Anregungen. Das ist mein Beruf und meine Berufung.

Es hat sich herumgesprochen, daß der Besuch eines Workshops meistens ziemlich dramatische Veränderungen bewirkt. Es scheint also, daß Du wenig tun musst, daß Du Dich gegen diese Veränderung nicht wehren kannst und dass sie quasi automatisch passieren. Viele Teilnehmer meinen deshalb, diese Automatismen wären praktisch und verlangen eine Veränderung ohne Zutun. Zu Mulzer gehen heisst dann zurücklehnen und automatisch ein neues Leben tanken und damit die gesteckgten Ziele ganz einfach zu erreichen.

„Chris, mach, daß ich mich verändere!“

Für die Zuschreibung dieser Fähigkeiten bedanke ich mich sehr. Was man mir nachsagt, grenzt jedoch mehr an die Fähigkeiten eines Magiers als an die eines Lehrers und hat wenig mit meinem Beruf zu tun. Meist spukt diese Ansicht in den Köpfen derer herum, die sich wünschen, daß ich „die Dinge“ für sie erledige, die sie selber nicht auf die Reihe bekommen.

Ganz besonders fiel mir dieses Phänomen beim Workshop Coaching im Jahr 2011 auf. Jedem der Teilnehmer hatte ich einen Fragebogen zugesendet, der möglichst viele Bereiche ihres Lebens erfassen sollte. Ich wollte wissen, welche Erwartungen die Teilnehmer an mich hatten. In den zurückgesendeten Fragebögen standen Bemerkungen wie:

„Du sollst machen, dass ich mich schlecht fühle, wenn ich zu viel esse und es mir erst dann wieder gut geht, wenn ich mich richtig ernähre.“

Oder:

„Mach, daß ich das Rauchen aufhören muss, alleine schaffe ich das nicht!“

Die Liste dieser Erwartungen war lang. Ich soll Dich also also gegen Deinen Willen zu etwas zwingen, zu dem Du glaubst, nicht in der Lage zu sein. Diesen Typus von Anforderung bekomme ich in jedem Workshop direkt oder indirekt vorgelegt. Eigentlich ist dieser Anspruch ein Paradoxon. Wie kann ich mir das vorstellen? Das sitzt ein kleiner Mann (oder eine kleine Frau) in Deinem Kopf und verhindert, was Du mit Deinem ehrenhaften Wollen gerade in die Wege leitest. Oder willst Du nur wieder einmal die „bequeme Lösung“? Veränderung auf der Couch sozusagen?

Wenn Du Dein Leben in die Hand nehmen willst, habe ich hier zwei Tipps für Dich. Ich wünsche mir, dass Du bei einem Wunsch nach Veränderung vorher kritisch darüber nachdenkst, was Du Dir von mir erwartest.

1. Tipp: Selbstverantwortung

Mich verwundert, wie einfach viele Teilnehmer bereit wären, die Verantwortung für sich und ihr Leben komplett in meine Hände zu geben. Oft höre ich:

„Chris, ich tue alles, was DU willst, wenn Du mir hilfst!“

Innerlich grinse ich. Auch über Email erreichen mich fast jeden Tag solche „Hilferufe“. Hier die ernüchternde Statistik: Etwa 60% aller Emails bei denen die Schreiber mich um Hilfe bitten, enthalten überhaupt keine Frage oder Bitte um Hilfe. Sie klagen und erzählen mir von ihren Glaubenssätzen. Auf solche Emails gebe ich keine Antwort, es reicht ja schon, diese meist langen Emails mit ihren stillschweigenden Voraussetzungen und zementierten „Beweisen“ über die Unmöglichkeit zur Veränderung lesen zu müssen. Ich soll dann aus dem Text eine Frage konstruieren UND darauf gleich eine bequeme Antwort schreiben.

In den restlichen 40% der Emails finde ich beim Lesen die Frage meist am Ende der Email: „Chris, hilf mir, ich tue ALLES…“ Siehe weiter oben. Ich gebe Ratschläge aus meiner Erfahrung, von denen ich weiß, dass sie Erfolg versprechen würden. Solange Aktion folgt, bin ich auch weiterhin hilfsbereit. In den allermeisten Fällen reicht die Bereitschaft zum „alles tun“ genau bis zu meinem ersten konstruktiven Vorschlag zur Veränderung. Dann kommt die Antwort:

„Chris, kannst Du mir bitte etwas Anderes vorschlagen, Dein Vorschlag funktioniert für mich SO nicht!“. (und dann kommen eine Menge Gründe)

Dieses Spiel kann ich beliebig oft und lange wiederholen. Ich habe mehrmals versucht, flexibler in meinem Verhalten zu sein, als diejenigen, die meine Hilfe suchen. Ich habe so lange neue Vorschläge generiert, bis mein Gegenüber zufrieden war. Das ist mir in keinem Fall gelungen!

Der Rekord? Nach 48 (achtundvierzig) Vorschlägen und den darauf folgenden „kreativen Ablehnungen“ waren sowohl meine Geduld als auch meine Flexibilität und meine Fantasie am Ende. ICH habe aufgegeben und der Ratsuchende war verzweifelt, weil nichts von dem was ich vorschlug, für ihn funktionierte. Das wusste er jeweils schon vorher und natürlich hat er keinen meiner Vorschläge ausprobiert.

Eigentlich wäre die Lösung, die er sich wünscht, ganz einfach: Mache einfach dasselbe wie bisher und erhalte trotzdem das Ergebnis, das Du Dir wünschst. Tja, leider funktioniert die Welt nicht so. Andersrum wird ein Schuh daraus. Das sagt schon der Satz: „Wenn das, was Du tust, nicht funktioniert, tue etwas anderes.“ Du kennst diese Aussage als eine Grundannahme im Modell von NLP.

Fazit: Verändern heisst, etwas anders zu machen.

Ich weiss jedoch auch, dass in Deinem Gehirn Mechanismen einprogrammiert sind, die genau diese Veränderungen verhindern wollen. Na und, dann schaltest Du eben Deine WILLENSKRAFT ein und wenn Du nicht genug davon hast, dann wirst Du eben Deine Willenskraft trainieren müssen. Mit einem entsprechenden NLP Anker für gute Gefühle kannst Du erreichen, dass Du Dich gut fühlst, wenn Du etwas Neues ausprobierst. Das ist angewandtes NLP.

2. Tipp: Setze Dich der „Programmierung“ aus

Als NLP-Trainer verwende ich das Wort „Programmierung“. Neuro-Linguistic PROGRAMMING – der Begriff sagt schon, worum es geht. Es geht bei einer mit Hilfe von NLP eingeleiteten Verhaltensänderung darum, mit geeigneten Mitteln die Wahrnehmung Deiner Realität und die damit verbundenen Glaubenssätze zu verändern. Wenn dies gelingt, ändert sich das Verhalten dauerhaft.

Darum geht es in meinen Workshops. NLP ist dazu da, Dir im ersten Schritt Strategien zu vermitteln, die besser funktionieren, als das, was Du bisher tust. Es geht um das ANGEBOT alternativer Ansichten, Glaubenssätze und Wertemuster. Dies erreiche ich mit meinen vielen Geschichten, Anekdoten und Witzen.

Mit den Mitteln von NLP präsentiere ich in Dir in meinen Workshops alternative Realitäten, deren Angebot viel verlockender ist, als Deine momentane Realität. UND ich liefere Dir positiv besetzte Alternativen, wie Du diese Angebote in Dein Leben integrieren kannst. Ich formuliere meine Angebote verbindlich und arbeite lieber mit Deinem Unterbewusstsein. Das hat weniger Vorbehalte bei Veränderungen, als Dein bewusstes Denken.

Die Techniken für sich würden Dir jedoch nicht viel Nutzen bringen. Was Du noch brauchst, ist ein Satz an „Verhaltensmolekülen“, aus denen Du Dein neues Verhalten bei passender Gelegenheit zusammensetzen kannst. Dies machst Du beispielsweise beim NLP Practitioner mit den Übungen am Nachmittag.

Mit dem anschliessenden Future Pace durch die hypnotische Integrationstance am Abend verweise ich auf zukünftige Situationen in Deinem Leben. Wenn diese Situationen dann eintreten, kannst Du für Dich entscheiden, ob Du neues Verhalten zeigen möchtest – oder eben nicht.

Ich kann verstehen, dass Dir als Teilnehmer das Zusammenspiel dieser Mechanismen wie eine „programmierte“ Verhaltensänderung vorkommt, gegen die Du Dich „nicht wehren“ kannst. Ich bin ja später, wenn Du Dein Verhalten änderst, nicht mehr persönlich anwesend. Es sind die subbewusst optimierten Strategien in Dir, die Deinem Unterbewusstsein besser gefallen. Gegen diese Art von Programmierung ist doch nichts einzuwenden, oder?

Ich nenne die Alternativen, die Dir Dein Unbewusstsein vorgibt, die positive kinästhetische Referenz.

Wenn Du einen Workshop bei mir besuchst, wird Dir im persönlichen Erleben dieses Konzept schnell klar. In den Wochen nach einem Workshop kann es sein, dass Du in Situationen, die vorher als „Sackgasse“ wahrgenommen hast, plötzlich denkst „Jetzt mache ich einfach mal was anders…“ UND intuitiv hast Du eine klare Vorstellung davon, was dieses „Anders“ ist. DAS ist mein Angebot für Deine Veränderung.

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Chris Mulzer | Trainer für NLP & Hypnose

Seit über 25 Jahren lehre ich Menschen das Modell von NLP und die Techniken von Hypnose. Ich glaube fest daran das jeder Mensch in sich die Ressourcen trägt um sein Leben selbständig und nach eigenen Maßstäben zu gestalten.

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