Rapport in Hypnose und NLP

Von passenden Tapeten und französischen Geschichten

Wahrscheinlich wird kein Begriff in der Anwendung von NLP und Hypnosetechniken so häufig missbraucht wie der des „Rapports“. Da wirft mancher gerne wild mit Begriffen um sich, Hauptsache es hört sich wichtig an. Zeit wird es, Licht ins Dunkel der manchmal babylonischen Sprachverwirrung zu bringen.

Ich höre oft, Bandler und Grinder hätten den Begriff des Rapport eingeführt bzw. hätten ihn von M. Erickson übernommen. Das kann schon sein, der Begriff des Rapports im Zusammenhang mit Hypnose und NLP ist jedoch viel älter.

Rapport – Geschichte der Wortbedeutung

Das Wort stammt aus dem Französischen: Rapport [ʀaˈpɔʁt] Er bedeutet im Deutschen soviel wie Muster. Das Wort wurde bei der Textil- und Tapetenherstellung mit einer Masszahl dazu verwendet, die Breite eines Musters zu kennzeichnen. Ein Rapport von 21 cm bedeutet, dass sich das Muster alle 21 cm wiederholt. Man musste also eine Tapete maximal 21 cm verschieben, damit die Muster aufeinander passten und der Übergang nicht sichtbar war.

Die Verwendung des Begriffs in der Hypnose geht auf Franz Anton Mesmer (1734–1815) zurück, der ihn in seinem Werk: „Mesmerismus oder System der Wechselwirkungen, Theorie und Anwendung des thierischen Magnetismus als die allgemeine Heilkunde zur Erhaltung des Menschen“ [hier bei Amazon erhältlich] erstmals in diesem Zusammenhang verwendete. Er postulierte, dass ein guter Rapport für die Wirksamkeit des tierischen Magnetismus von entscheidender Bedeutung wäre.

Pierre Janet (1859–1947) arbeitete im Hôpital Salpêtrière in Paris. Sein Vorgesetzter war Jean-Martin Charcot, der die frühen Hypnosetechniken direkt von Mesmer gelernt hatte. Er schlug Janet vor, den Begriff des Rapports als spezifische Bezeichnung für die Beziehung zwischen Hypnotiseur und Hypnotisiertem in den theoretischen Arbeiten einzuführen. Seither wird der Begriff in der Literatur verwendet.

In diesem Sinne übernahm Milton H. Erickson den bereits eingeführten Begriff ebenfalls und von ihm Bandler und Grinder für das Modell von NLP und  die Psychotherapie. Sie waren allerdings damit nicht die ersten, die den Begriff des Rapports in der Psychotherapie verwendeten. Bereits Sigmund Freud (1856–1939) erweiterte in seinen frühen Schriften die Verwendung des Wortes „Rapport“ auf die Beziehung zwischen Therapeuten und Klienten.

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Rapport – Definition

Als Rapport bezeichnet man eine vertrauensvolle, von wechselseitiger empathischer Aufmerksamkeit getragene Beziehung,  mit guten Kontakt zwischen zwei Menschen.

Der Terminus „Rapport“ wird in der Hypnose auf das Verhältnis zwischen Hypnoterapeut und Hypnotisiertem angewandt. Im Modell von NLP wird der Begriff in gleicher Weise für das positive Verhältnis zwischen dem Anwender und seinem Gegenüber verwendet.

Pacing – Leading – Rapport

Das Wort Rapport bezeichnet einen Zustand. Entweder Du hast ihn, oder eben nicht. Das Wort sagt allerdings nichts über den Prozess aus, wie Du Rapport bekommst. Dafür brauchst Du zwei Worte, die ebenfalls häufig im NLP gebraucht werden. Pacing und Leading.

Pacing stammt aus dem Englischen. Der Pace ist die Geschwindigkeit und man „paced“ im Alltag jemanden, wenn man die „gleiche Geschwindigkeit“ hat. Ich übersetze den Begriff für die Verwendung im Modell von NLP im Deutschen mit „Gleichschreiten“.  Wenn es denn eine Übersetzung überhaupt nötig hat. Ich habe in all den Jahren meiner NLP Erfahrung noch niemals einen deutschen Begriff dafür gehört, oder verwendet.

Definition für Pacing:

Pacing beschreibt den Prozess aller Tätigkeiten, die dazu führen, Rapport mit Deinem Gegenüber zu bekommen.

Du kannst Dein Gegenüber auf allen logischen Ebenen (Konzept im Modell von NLP) pacen.

  1. Pacen durch Sachen: Die Handtasche, Dein Auto, die teure Armbanduhr
  2. Pacen durch körperliche Signale: Atem, Haltung, Körpersprache…
  3. Pacen durch alles, was mit „ich kann“ beginnt:
    Hobbies, Sport, Leidenschaften
  4. Pacen durch gleiche Ansichten, Glaubenssätze oder Wertemodelle
  5. Pacen durch alles, was mit „ich bin“ beginnt: gleicher Beruf, gleiche Religion, gleiche Clubs, gleiche gesellschaftliche Stellung

Mit etwas Übung wird Pacing ein ganz natürlicher Prozess für Dich. Andere Menschen nehmen Dich dann als „umgänglich, sozial verträglich und nahbar“ wahr. Meist wirst Du auf mehreren verschiedenen Ebenen pacen. Wenn Du es richtig anstellst, ist das Ergebnis ein guter Rapport mit Deinem Gegenüber.

Wenn Du guten Rapport mit Deinem Gegenüber hast, bist Du bereit für Leading, das Führen (oder Voranschreiten). Jetzt kannst Du mit Suggestionen, Hypnoseprozessen oder NLP Formaten arbeiten und der entsprechende Erfolg wird Dir sicher sein.

Wenn Du mehr über den Prozess des Pacing und Leading lernen willst schau  meinen Video dazu an: Pacing und Leading Folgen und führen im verbalen Austausch

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Chris Mulzer | Trainer für NLP & Hypnose

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