Um die Welt – ohne Geld

Abenteuer ohne viel auszugeben

In meinen Workshops herrscht spätestens nach dem zweiten Tag Aufbruchsstimmung. „Hinein in ein neues Leben“, heisst für die meisten die Devise. Dies kannst Du auf vielerlei Art interpretieren, mancher tut dies auf ganz wörtliche Weise und verbindet damit den tatsächlichen Aufbruch ins Unbekannte: physisches Reisen also. Leider bleibt es meist bei einem Vorsatz oder es wird eine Pauschalreise, deren Elemente einfach zu konsumieren sind. Dabei lauert Dein Abenteuer um eine ganz andere Ecke.

Reisen ist teuer?

Das häufigste Argument, das ich von abenteuerlustigen Jungs und Mädels allen Alters bekomme, lautet: „Dazu habe ich nicht genügend Geld.“ Diese Aussage stimmt so nicht. Geld zum Reisen brauchst Du, wenn Du nur kurz Zeit hast. Also wenn Du Deine zwei kargen Wochen Urlaub vom Alltagsjob mit Aktion gefüllt haben willst. Dann kaufst Du mit Deinem Geld die Expertise anderer Menschen und sparst viel Zeit. Wenn Du allerdings länger Zeit, vielleicht sogar Monate oder Jahre, für Deine Reise eingeplant hast, dann HAST Du Zeit.

Dann kannst Du nach folgender Devise Deine Reise planen: Ich spare viel Geld, weil ich meine Komfortzone verlasse. Und das ist es ja, weswegen Du eigentlich reisen willst. Ich habe auf meinen Reisen mehr als einen Menschen getroffen, der manchmal seit Jahrzehnten (wirklich!!) unterwegs ist und nicht mehr als ein paar Dollar (wirklich!!) in der Tasche hat. Wenn Du also wirklich!! ein Abenteuer erleben willst, dann gebe ich Dir ein paar Tipps zum Anfang. Der Rest erledigt sich spätestens, wenn Du zwei Wochen unterwegs bist.

Was bedeutet wirklich!! reisen?

Vielleicht hast Du beim Besuch eines meiner Workshops bereits Blut geleckt und unglaublichen Spass daran gefunden, Neues zu entdecken. Oder Du kuschelst Dich nach einem Besuch bei mir zurück ins Hotel Mama. Wie auch immer Deine Entscheidung ausfällt, Du hast bereits eine wichtige Lektion gelernt.

Weil: Wenn Du in ein Reisebüro zu spazierst und eine Pauschalreise buchst, ist das KEIN Abenteuer. Mit gut gefüllten Taschen für ein paar Wochen von Hostel zu Hostel in Neuseeland zu reisen, das kann jeder. Dein Abenteuer beginnt auf der anderen Seite. Wenn Du wirklich!! reisen willst, mein erster Tipp: beginne an Deiner Haustüre. Mache Dich auf den Weg, OHNE ein Flugticket in der Tasche. Geniesse die allmähliche Veränderung Deiner Umgebung. Dabei macht es keinen Unterschied, ob Du erst einmal „nur“ nach Flensburg oder schon gleich nach Shanghai unterwegs bist.

Als Entscheidungshilfe für eine abenteuerliche Reise brauchst Du keine Budgetplanung. Es reichen vielleicht 100 Euro Erspartes. Das sollte für ein bis zwei Jahre intensives Reisen reichen. WAAAS, wirst Du jetzt fragen, so wenig?? Wenn Du Dich auf Reisen begibst, schlägst Du Dich jeden Tag mit drei Herausforderungen herum und meisterst sie… oder nicht.

  1. Wie komme ich von A nach B?
  2. Wo schlafe ich heute Nacht?
  3. Wie fülle ich meinen Magen und kleide mich warm?

Bis Du Dich an die preiswerte Art des Reisens gewöhnt hast, wirst Du die tägliche Erfüllung Deiner Bedürfnisse nach Maslow am eigenen Leib erfahren: Du brauchst Nahrung Kleidung und Wohnung. Dazu will ich Dir die ersten Ratschläge geben. Sie werden Dich so lange über Wasser halten, bis Du eine eigene Strategie entwickelt hast, was zwangsläufig passieren wird. Oder Du schaffst „es“ halt nicht.

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Welches Gepäck nimmst Du mit?

Reise leicht! Ein Rucksack reicht. Daher auch der Name „Rucksackreisen“. Im Internet findest Du unter diesem Stichwort viele hilfreiche Tipps. Für diese Art des Reisens brauchst Du maximal einen 70l Rucksack. Du wirst erstaunt sein, mit wie wenig Gewicht Du unterwegs sein kannst. Schau Dich einfach um und vor allem: teste Deine Ausrüstung mit einer kleinen Wanderung in Deiner Umgebung.

Transport: Von A nach B

Reisen heisst, sich fortzubewegen. Im buchstäblichen und im metaphorischen Sinne. Wenn Du wenig Geld in der Tasche hast, kannst Du aus einer ganzen Menge an Fortbewegungsmitteln wählen:

  1. Gehe zu Fuss
    Seit vielen hundert Jahren rät man in Zentraleuropa jedem fertigen Gesellen, sich auf „die Walz“ zu begeben. Das heisst, zu Fuss und ohne Geld durchs Land zu reisen. Solltest Du unverheiratet, unter 30 Jahren alt sein und gerade eine Lehre vollendet haben, findest Du im Internet eine Menge hilfreicher Ratschläge dazu. Denn Du wirst auch sonst oft zu Fuss gehen, wenn Du in fremden Ländern unterwegs bist.
  2. Autostopp
    Vielleicht kostet es Dich am Beginn etwas Überwindung, der Autostopp ist ja in der letzten Zeit in Deutschland etwas aus der Mode geraten. Fernbusse sind ja wirklich preiswert. Ich bin als 12-jähriger in die nahe Grosstadt getrampt, weil mein Taschengeld nicht für das Zugticket reichte.

    Eine kleine Einschränkung möchte ich machen: als Mädchen würde ich in fremden Schwellenländern nicht alleine und per Autostop reisen. Prinzipiell. Nicht überall wird die unabhängig emanzipierte Art als normal wahrgenommen sondern oft als „Angebot“ missverstanden. So kommt es leider viel zu oft zu Übergriffen. Das muss nicht sein. Auch zu diesem Thema findest Du im Internet viel Hilfreiches.
  3. Bus / Eisenbahn
    In Schwellenländern wie Indien im Osten oder Peru im Westen ist das fahren mit der Eisenbahn sehr preiswert. Besonders dann, wenn Du Dir zwischendrin etwas Geld verdient hast und Deine Taschen gefüllt sind.

Übernachtung: Wo Du Dein Haupt bettest

  1. Couchsurfing
    Es lohnt sich, einen kleinen Computer dabeizuhaben, oder das Internet in Internetcafes zu nutzen. Die Webseite von Couchsurfing.com bietet Dir kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten in der ganzen Welt. Du wirst überrascht sein, was Du beim Couchsurfen noch alles erleben kannst.
  2. Schlafen auf öffentliches Land:
    Wenn Du in warmen Ländern unterwegs bist, kannst Du daran denken, einen Schlafsack dabeizuhaben. Nach etwa einer Woche wirst Du gelernt haben, bequem auf dem Boden zu schlafen, OHNE eine Matratze oder ähnliches nutzen zu müssen. Wenn einmal alle Stricke reissen, oder das Wetter einfach zu schön ist, schlafe in einem Park, am Strand oder an einer geschützten Stelle.
  3. Einladungen
    Du wirst erstaunt sein, wie oft Du beim Autostopp eingeladen wirst, bei Deinem Mitfahrer über Nacht zu bleiben UND gleichzeitig großzügig bewirtet wirst. Auch in Cafes kommt schnell ein Gespräch zustande. Wenn Du sagst, dass Du noch nicht weisst, wo Du schläft, folgt oft eine spontane Einladung. Da gilt ganz allgemein: Wenn Du erzählst, was Du brauchst, kommt das Angebot oft von selbst. Lass Dich überraschen.

Essen: Was gibt’s

  1. Geschichten erzählen
    Wenn Du unterwegs bist, werden Dich oftmals andere Menschen neugierig nach Deinem „woher und wohin“ befragen. Erzähle Deine Geschichte, erzähle Geschichten. Das kannst Du geben und Du wirst erstaunt sein, was Du Menschen erzählen kannst, die ihren Alltag immer gleich verbringen. In den meisten Fällen werden Dich Menschen aller Klassen gerne zum Essen einladen, einfach nur deshalb, weil sie mehr von Deinen Geschichten zu hören bekommen.

    Ob Du es glaubst oder nicht, ich habe zwei Wochen auf einer 10 MIO Euro Yacht verbracht, nur um die Geschichte und die Geschichten meines Lebens zu erzählen. Irgenwann wurde mir der Champagner und die Steaks zu viel und ich zog wieder meiner Wege.
  2. Örtliche Preiswertdiäten
    Es gibt in jedem Land Lebensmittel, die den Magen füllen und die dort sehr preiswert zu haben sind. In Südamerika sind dies Zwiebeln, Avocado und Tomate. Mit etwas Brot und Wasser kannst Du Dich für wenige Cent am Tag davon ernähren. Reis und Früchte sind in warmen Länder überall preiswert.
  3. Dumpster Diving
    Wenn es mal ganz hart kommt, kannst Du in den Abfalltonnen der Lebensmittelmärkte eine Menge Brauchbares finden. Ratschläge bekommst Du im Internet unter den Stichwörtern „Containern“ oder „Dumpster Diving“.
  4. Arbeiten gegen Essen, Übernachtung und Geld
    In Australien, Neuseeland und vielen anderen Ländern, kannst Du Deine Arbeitskraft für eine begrenzte Zeit gegen einen (oft ziemlich komfortablen) Schlafplatz und Verpflegung eintauschen. Dazu gibt es, wenn Du jung bist, unter dem Stichwort „work and travel“ im Internet viel zu lesen. Ansonsten ist es wieder einmal eine Frage Deines Verhandlungsgeschicks und Deiner Kommunikationsfähigkeit.
  5. Kleidung
    Irgendwann einmal wird Deine Kleidung ihren Geist aufgeben. Es gibt in Entwicklungsländern Kleidung für wenig Geld zu kaufen. Das hat meist den Vorteil, dass Du damit den Sitten und dem Klima des jeweiligen Landes angepasst bist. In industrialisierten Ländern findest Du im Internet unter  „Charity Store“ Adressen, die Dir für wenig Geld getragene Kleidung bieten. In der ganzen Welt stöbere ich gerne in second hand Läden und habe wunderbare „vintage fashion“ Objekte entdeckt.

Nun sollte Dir doch das Wasser im Munde zusammengelaufen und Deine Fantasie angeregt sein. Vielleicht geht Dir das Wetter und die Stimmung gerade auf den Zeiger und Du hast Zeit zur Verfügung und weisst nicht, womit Du Deine nähere Zukunft verbringen sollst. Da finde ich es eine gute Idee, wenn Du Dir die Devise der „Bremer Stadtmusikanten“ zu Eigen machst: Etwas besseres als den Tod findest Du überall!

Vielleicht willst Du noch den einen, wirklich wichtigen Tipp von mir haben. Jenen, der über Erfolg oder Misserfolg Deiner Reiseabenteuer entscheidet: „Lerne Geschichten zu erzählen UND lerne zuhören, ohne zu bewerten!“ Diesen Ratschlag kannst Du gleich jetzt umsetzen. Denn damit hast Du den ersten Schritt zu Deiner langen Reise bereits getan.

Wenn Du dann in einem Internetcafe in Butan, Feuerland, Hawaii oder auf Honshu sitzt und darüber reflektierst, wie „alles“ einmal angefangen hat, dann denkst Du vielleicht an mich …und schreibst mir ein paar Zeilen. Darüber freue ich mich sehr.

3 Antworten

  1. ….da soll nochmal Eine*r sagen „Zufälle gibt es nicht“: Bin grad total sprachlos und…. nehme es mal als Zeichen vom Universum:
    Schon länger, aber seit Jahresbeginn ganz besonders, geht mir meine aktuelle Situation (beruflich, privat, finanziell, gesundheitlich) sowas von „auf den Keks“ und ich gucke mich nach Alternativen um => WAS ändern, was davon ALS ERSTES und vor Allem WIE ändern?
    Heute Vormittag hab ich dann durchs TV-Programm gezappt und bin bei einer Doku hängen geblieben, in der 2 Deutsche mit dem Rad in der Weltgeschichte unterwegs waren. Total interessant, was sie erleben, wie die es erleben und v.a. was sie wirklich brauchen (materiell, finanziell,…).
    Und, ernsthaft, ich hab vorhin schon mehr drüber nachgedacht, als ich es eigentlich von mir kenne. Jetzt noch der Artikel – schau’n mer mal „wo die Reise hingeht“. 😁
    Danke für den – zum wirklich reisen motivierenden – Artikel zu diesem Thema.

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Chris Mulzer | Trainer für NLP & Hypnose

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