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NLP Metaprogramme 3: Zufallssortierer / Sequentialsortierer

Von Kuchenbacken zu Bremsbacken zu A....backen

Jeder Mensch verarbeitet die auf ihn einströmenden Informationen auf seine Art und Weise. Der Eine hat sich daran gewöhnt, sie in einer bestimmten Form aufbereitet zu bekommen, der Andere braucht zu seinem Verständnis eine andere Form. Das sind Binsenweisheiten. Die NLP Metaprogramme beschreiben die Formen die Du bevorzugst, damit Deine Sinneswahrnehmungen auch in Deinem Gehirn ankommen und verarbeitet werden.

NLP Zufallsortierer SequentialsortiererIm einfachsten Falle fühlst Du Dich unwohl, wenn die Informationen nicht so strukturiert sind, wie Du sie zu brauchen glaubst. In den meisten Fällen allerdings erreichen Sie Dein Verarbeitungszentrum gar nicht. Sie werden einfach auf dem Weg dahin verändert oder sogar gelöscht. Das ist ein Grund für die vielen Missverständnisse der Alltagskommunikation. Im heutigen Metaprogramm wird dies besonders deutlich. Darf ich dazu mit einem kleinen Beispiel beginnen.

Über das Lesen von Büchern … auf bestimmte Weise

Ich habe einen Freund. Wenn der ein Buch liest, muss er es ganz fertig lesen. Bis zur letzten Zeile. Ich meine damit auch alle Anhänge und Buchzitate. Erst dann kann er damit beginnen, ein weiteres Buch zu lesen. Ich dagegen lese viele Bücher gleichzeitig. Eines liegt am Bett, eines neben der Couch, wieder eines habe ich in elektronischer Form für die Minuten des Wartens dabei.

Und manche Bücher lese ich überhaupt nicht zu Ende, weil die geringe Menge an zusätzlicher Information das Lesen nicht lohnt. Oft blättere ich in Büchern, die mich interessieren und meist lese ich mich dann auch fest. Mein Verhalten und das meines Freundes lässt Rückschlüsse zu, wie er und ich mit Information umgehen und auf welche Weise wir sie sortieren.

Ein Typus liebt es, Informationen der Reihe nach zu verarbeiten. Eins kommt nach dem Anderen, alles andere bringt ihn aus dem Konzept. So einer ist mein Freund. Auch in seinem Leben ist alles sehr strukturiert. Seine Wohnung ist aufgeräumt und seine Emails gehen immer schön der Reihe nach von Erstens zu Zweitens bis zu Letztens. Er ist in der NLP Welt ein Sequentialsortierer. Alle Informationen braucht er der Reihe nach, in Sequenz.

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Vermutlich kannst Du auch erkennen, welches mein dominierendes Metaprogramm ist. Richtig, ich bin ein Zufallssortierer. Ich liebe es, beim Kuchenbacken zu beginnen, und über die Bremsbacken des Autos bei den A….backen zu landen – metaphorisch gesprochen. Für mich ist es ein grosser Genuss, das Thema oft zu wechseln und mehrere Themen gleichzeitig vorwärts zu bringen.

Die Schwierigkeit, meine Workshops zu verdauen

Wenn Du Dir meinen NLP Practitioner Workshop im Internet ansiehst, kannst Du sehen, wie ich aus dieser Eigenschaft eine Tugend gemacht habe. Gehirngerechtes Lernen funktioniert am Besten in der “strukturierten” Form gestaffelter Metaphern. Das sagt die Wissenschaft. Deshalb erzähle ich Geschichten, die sich zufällig zu ergeben scheinen, allerdings eine sehr genau festgelegte Struktur besitzen. Für mich als Zufallssortierer ist es einfach, eine Lehreinheit mit immer wieder neuen und unterschiedlichen Geschichten zu gestalten.

Es gibt allerdings Teilnehmer, die (zumindest am Beginn meiner Workshops) in meinen Ausführungen die Ordnung vermissen. Nach Erstens wollen sie Zweitens und dann Drittens. Oder nach Erstens soll Eins Alpha, dann Eins Beta, dann Eins Cäsar kommen Bei mir jedoch gibt es kein Erstens und danach kommt oft auch kein Zweitens. Die Informationen präsentieren sich in meinen Workshops vermeintlich unstrukturierter Reihenfolge.

Nach dem Erscheinen hinzugefügt: Olaf, einer meiner Trainer schickte mir folgende Anmerkung: “Vielleicht magst Du auch über die umgekehrte Sicht und was zu tun ist, schreiben – nämlich den Sequentialsortierer, der sich auf den Zufallssortierer einstellen darf. Gegebenenfalls sogar mit der zusätzlichen Herausforderung, dass insbesondere nach meiner Wahrnehmung beim Zufallssortierer sehr häufige verlorene Bezugsrahmen (Lost frame of Reference) auftreten. Oft verlieren sich die Zufallssortierer in ihren Geschichten und müssen fragen: “…wo war ich doch gleich?” Ich habe – vor allem dank Deiner Workshops –  gelernt, damit gut umzugehen.”

Seqentialsortierer kannst Du daran erkennen, dass sie oft Ordnungsbezeichnungen wie “erstens”, “zweitens”, “drittens” usw. verwenden. Viele Trainer und viele Teilnehmer, haben das Bedürfnis, ein Thema sequentiell abzuarbeiten. Das ist kein Wunder. Erstens bietet es sich an, Lehrinhalte sequentiell zu gliedern. Zweitens erziehen Dich Schule, Studium und Wissenschaft zum sequentiellen Denken. Die meisten Fachbücher der Wissenschaft sind streng sequentiell sortiert. Du bist also an Sequentialität gewöhnt.

Wie bei allen Metaprogramm Paaren gibt es für Deine persönliche Gewichtung auch hier kein Optimum. Es ist nicht per se gut oder schlecht, das eine oder andere zu sein. Für manche Tätigkeiten ist es wunderbar, wenn Du Deinen Sequentialsortierer einschalten kannst und “die Liste” einen Punkt nach dem anderen abarbeiten kannst.

Wenn Du allerdings in einer Gruppe assoziiert und kreativ denken sollst – man nennt dies Brainstorming – kommst Du mit diesem Verhaltensmuster nichts sehr weit. Interessant ist es deshalb, zu erkennen, welcher Typus Du bist … und zu lernen, mit Deiner “anderen Seite” umzugehen.

Ein paar Beispiele aus dem Leben

Mein Steuerberater  ist (gottseidank) ein Sequentialsortierer. Unsere “Besprechungen” dauerten anfangs stundenlang, wir sprangen von einem (zugegebenermassen interessanten) Thema zum anderen. Er war als Sequentialsortierer einfach höflich und hat “mich machen lassen”. Das war unterhaltsam, hat uns allerdings viel Zeit und Energie gekostet und oft nicht zum Ziel geführt.

Deshalb arbeiten nun wir die Liste der zu besprechenden Punkte nach seiner Methode ab. Er hakt dabei die aufgeschriebenen Punkte tatsächlich auf seiner Liste ab und bringt mich höflich aber bestimmt zu den Punkten zurück, die nötigerweise geklärt werden müssen. Dadurch organisiert er die Informationsaufnahme so, wie ER sie für die Erledigung seiner Arbeit braucht. Das spart Zeit und mir letztendlich eine Menge an Geld.

Sein Vorgehen gefällt mir nicht unbedingt, ist allerdings sehr konstruktiv. Ich schalte bei ihm meinen Zufallssortierer ab und füge mich in den Sequentialsortierer. Ein weiteres Beispiel aus der Geschäftswelt:

Bei einem Geschäftsessen mit einem wichtigen Kunden konnte ich schnell erkennen, dass mein Gegenüber ein ausgesprochener Sequentialsortierer war. Er wollte zur Vorspeise klären, wie die Anreise war. Zur Suppe ging es darum, wie es unseren Geschäftspartnern geht und beim Hauptgang wurde dann über das anstehende Geschäft gesprochen.

Wenn ich versuchte während der Vorspeise über das Geschäft zu sprechen, ignorierte er mich einfach. Auch während des Hauptgerichts über andere Themen zu sprechen, funktionierte nicht. Seine Art, Geschäfte zu machen, war streng sequentiell und nach einem bestimmten Muster strukturiert. Ich konnte mich entscheiden, mich entweder auf ihn einzustellen, oder KEIN Geschäft zu machen. Du kannst Dir vorstellen, welche Version ich wählte.

Ich schaltete also meinen Zufallssortierer aus und schloss lieber einen Vertrag mit ihm. Wäre es mir wichtiger gewesen, in meiner Art als Zufallssortierer von Punkt zu Punkt und von Geschichte zu Geschichte zu springen, hätte es vermutlich mit dem Geschäft nicht geklappt. Wenn Du lernen kannst, Dich der Verarbeitungsstruktur Deines Gegenübers anzupassen und ihm die Informationen so zu präsentieren, dass er sie ideal aufnehmen kann, wirst Du viele Vorteile im Leben haben.

Diese Eigenschaft nennt man mit einem englischen Fachwort “packaging” (ein Packerl abliefern) und sie erstreckt sich nicht nur über ein Metaprogramm Paar. Wenn Du lernst, mit zunehmender Erfahrung weitere Metaprogramme Deines Gegenüber zu berücksichtigen, wirst Du zu ihm schnell ein gutes Vertrauensverhältnis aufbauen. Du wirst ein Meisterkommunikator. NLP kann Dir dabei helfen. Dein Gegenüber wird sagen: „endlich jemand der mich wirklich versteht“.

Übrigens: Hast Du Dir die heutige Grafik am Anfang des Artikels genau angesehen? Was hast Du zuerst gesehen? Das regelmässige Muster aus schwarzen Punkten oder die “kreative” Punktewolke. Vielleicht gibt Dir Deine Wahrnehmung Hinweise auf Dein Metaprogramm…

3 Responses

  1. Die hier vorgestellten Präferenzen Zufallssortierer / Sequentialsortierer nenne ich Möglichkeiten / Prozeduren. Für mich ist deren wesentliches Merkmal, dass Möglichkeiten-orientierte Menschen hervorragend Prozeduren erstellen, aber nicht befolgen können. Sie haben den inneren Drang eine erstellte Prozedur immer weiter zu verbessern. Sie fragen sich, wie könnte es noch besser gehen?

    Prozeduren-orientierte Menschen können dagegen hervorragend Prozeduren befolgen, aber keine erstellen. Sie fragen sich, was und wie muss ich es tun? Wenn sie eine erfolgreiche Vorgehensweise gefunden haben, bringen sie diese, wann immer möglich zur Anwendung. Man immer Schritt für Schritt auf bewährten Pfaden.

    Beide Formen bilden im Extrem füreinander gegenseitige Horror-Kulturen, wenn sie nicht erkennen, das die jeweils andere Seite eine wichtige Ergänzung zum eigenen Selbst sind. Prozeduren-orientierte wollen nicht immer wieder das Rad neu erfinden, da es ja längst schon funktionierende Räder gibt und Möglichkeiten-orientierte wollen sich nicht unnötig einengen lassen.

    Die Grafik am Anfang des Artikels zeigt für mich auch sehr stark auf Menschen, die nach Ähnlichkeiten / Unterschiede sortieren. Ähnlichkeiten-Menschen sind sehr gut in der Mustererkennung, aber weniger gut in der Fehlererkennung. Unterschiede-Menschen hingegen sind exzellent in der Fehlererkennung, aber weniger gut in der Mustererkennung.
    Arne Maus

    1. “… dass Möglichkeiten-orientierte Menschen hervorragend Prozeduren erstellen, aber nicht befolgen können. ”
      “Prozeduren-orientierte Menschen können dagegen hervorragend Prozeduren befolgen, aber keine erstellen.”

      Wie kommst du auf diese Idee? Das konnte ich noch nie beobachten. Zumal man meiner Meinung nach auch beide Ausprägungen draufhaben kann. In verschiedenen Situationen verschiedene Ausprägungen, oder ganz einfach auch absichtliche optionales oder prozedurales Denken.

  2. Schöne Beschreibungen, die einem einen guten Einblick gewähren, hier.

    Ich habe gerade als Mensch, der eher zum Sequentialsortieren neigt, gedacht, dass es noch interessant wäre, wie man mit einem Zufallssortierer umgeht. Ich habe gerade so einen zum Chef und es geht wohl bei solchen Leuten nicht ohne, dass man sie mal wieder zurück auf das eigentliche Thema bringt, aber mir ist, während ich über die Formulierung für diesen Kommentar nachgedacht hab, schon eingefallen, wie ich das ja schon automatisch nutze: indem ich zum Beispiel Fragen, die mir nicht so passen, mit einer Ablenkung vom Thema beantworte. Zum Beispiel: “Was machst du gerade?” “Es müsste noch XY gemacht werden. Dazu brauch ich noch … von dir.” Und schon sind seine Gedanken woanders. Oder wenn er mir auf den Bildschirm guckt, dann hol ich lieber ein Projekt in den Vordergrund, über das ich gerade sprechen möchte, als eins, dass sich noch zu sehr im Arbeitsprozess befindet, um darüber zu sprechen. Dann spricht er über das Projekt, was auf dem Bildschirm ist – immer. Er hat nie ein konkretes Anliegen, wenn er zu mir kommt, oder er vergisst es sofort wieder. Es geht immer zu manipulieren. Das kann aber trotz aller Möglichkeiten, das auszunutzen, trotzdem ziemlich nervig sein.

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Picture of Chris Mulzer | Trainer für NLP & Hypnose
Chris Mulzer | Trainer für NLP & Hypnose

Seit über 25 Jahren lehre ich Menschen das Modell von NLP und die Techniken von Hypnose. Ich glaube fest daran das jeder Mensch in sich die Ressourcen trägt um sein Leben selbständig und nach eigenen Maßstäben zu gestalten.

Inhalt

Genius: Intuition trifft Intelligenz

Modeling und Metaphern für gesteigerte Geistesaktivität

Was ein Mensch kann, kann jeder Mensch können. Damit er Erfolg berühmter Menschen transportiert werden kann, wurde eine spezielle NLP-Technik zur Analyse menschlicher Fähigkeiten entwickelt: Das Modeling. Es analysiert das erfolgreiche Verhalten und die Strategien berühmter Menschen. Die extrahierten, optimierten und erweiterten Strategien habe ich zu einer "Meta Strategie" zusammengefasst und Dir in diesem Workshop zugänglich gemacht. Genie einfach für Jedermann, auch für Dich!

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