Immer gute Laune – Wie geht das?

3 NLP Übungen für Deine bessere Gefühlslage

Vielleicht hast Du es selbst schon erlebt: Du wachst morgens auf, alles scheint gut – und dann schleicht sich aus nichtigem Grund die schlechte Laune ein. Ohne Grund. Einfach so. Und das, obwohl Du eigentlich weißt, dass es Dir gut geht. Warum gerätst Du einfach so, ohne besonderen Grund in eine emotionale Schieflage?

Gute Laune ist nicht der Standard

Wir leben in einer Kultur, die das Leid romantisiert und gute Laune verdächtig findet. Als müssten wir für jedes Lächeln Buße tun. Wenn ich in einem meiner vielen Workshops das Konzept der beständigen guten Laune vorstelle begegnen mir oft tief sitzende Vorbehalte: „Man kann sich doch nur gut fühlen, wenn man sich auch mal schlecht fühlt.“

Im NLP gehen wir davon aus, dass jeder Mensch in jedem Moment die bestmögliche Wahl trifft, die ihm zur Verfügung steht. Und wenn das bedeutet, dass Du gerade schlecht drauf bist, dann ist auch das Deine Wahl, allerdings meistens eine unbewusste. Hier jedoch hast Du die Freiheit Deiner Wahl. Was unbewusst passiert, kannst Du in Dein Bewusstsein holen und verändern.

David Hawkins hat mit seiner Skala der Bewusstseinsebenen eindrucksvoll gezeigt, dass die Mehrheit der Menschen sich energetisch unterhalb des neutralen Gefühlsniveaus befindet. Drei Mal mehr Worte für schlechte Gefühle als für gute? Kein Wunder, dass es für viele Menschen anstrengend scheint, dauerhaft in guter Stimmung zu sein. Sie glauben, gute Laune müsse man sich verdienen. Aber das ist Unfug. Gute Laune ist Dein Geburtsrecht.

1. Übung: Schluss mit dem schlechten Film

Stell Dir vor, Dein Gehirn spielt wieder einmal den richtig miesen Film ab. Grauer Himmel, innere Dialoge wie aus einem Drama, düstere Bilder, dumpfe Gefühle. Und Du bist mittendrin, bist der Hauptdarsteller in Deinem inneren Kino. Nutze doch in solchen Momenten die Technik der Musterunterbrechung aus dem NLP. Das ist eine sehr effektive Methode, mit der Du Deinen emotionalen Zustand in Sekunden veränderst.

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Was ist eine Musterunterbrechung im NLP?

Im NLP sprechen wir von „Pattern Interrupt“, wenn wir gewohnheitsmäßige Reaktionsmuster gezielt durchbrechen. Dein Gehirn liebt Wiederholungen, das ist effizient. Diese Effizienz führt allerdings auch dazu, dass Du in negativen Zuständen feststecken kannst. Die Musterunterbrechung ist wie das abrupte Aufstehen in einem langweiligen Film. Sie reißt Dich aus dem Trott, unterbricht die Schleife – und schafft Raum für neue Wahlmöglichkeiten.

Schritt für Schritt Anleitung:

  1. Erkenne den Moment. Du fühlst Dich mies, genervt, antriebslos? Perfekt. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt.
  2. Blicke nach oben. Hebe Deinen Kopf und richte Deinen Blick so weit wie möglich nach oben. Das allein verändert bereits Deinen physiologischen Zustand – und mit ihm Deine Emotionen.
  3. Augenbewegung: Nun bewege Deine Augen – ohne den Kopf zu drehen – drei- bis viermal von ganz rechts nach ganz links und wieder zurück. Wichtig: Die Augenbewegung muss bewusst und fließend sein.
  4. Laut oder innerlich, sage „Ha ha ha ha!“ Ob genervt, sarkastisch, laut lachend oder leise kichernd – völlig egal. Hauptsache, Du durchbrichst damit Deinen inneren Zustand.

Warum das wirkt?

Die Kombination aus körperlicher Veränderung (Blickrichtung und Augenbewegung) und auditivem Muster (Lachen) stört den bisherigen inneren Zustand. Gleichzeitig nutzt Du ein zentrales NLP-Prinzip: Veränderung beginnt bei der Physiologie. Sobald Du Deine Körperhaltung, Deinen Atem, Deine Blickrichtung oder Deine Stimme veränderst, hat Dein Gehirn keine Chance mehr, im alten Zustand zu verharren.

Exkurs: Die neurologische Grundlage

Im NLP nutzen wir oft auch Erkenntnisse aus der Neuropsychologie. Die Augenbewegung in dieser Übung aktiviert vermutlich dieselben Areale, die bei der bilateralen Stimulation in der EMDR-Therapie verwendet werden. Diese Methode wird erfolgreich zur Traumabewältigung eingesetzt und basiert auf der Idee, dass rhythmische, überkreuzende Bewegungen emotionale Verarbeitung fördern. Im NLP nennen wir diesen Effekt auch „Cross Patterning“ – und machen ihn uns zunutze, um emotionale Zustände aufzulösen.

Zusatz-Tipp: Du kannst diese Übung ruhig öfter am Tag machen, auch präventiv. Je öfter Du das Muster unterbrichst, desto schneller und leichter findest Du in Zukunft zurück in einen besseren Zustand. Und genau darum geht es: Die Wahl zu haben.

2. Übung: Dein Lieblingsgefühl auf Knopfdruck

Es gibt Tage, da kannst Du gute Laune auf Knopfdruck gebrauchen. Kein Warten auf bessere Zeiten, keine Ausreden. Das Ankern, das Du hier nutzt, ist eine der elegantesten und wirkungsvollsten Techniken des NLP. Stell Dir vor, Du könntest mit einer einzigen Bewegung oder einem bestimmten Reiz ein Gefühl von Freude, Energie oder Leichtigkeit in Dir aktivieren – ganz so, als würdest Du einen inneren Lichtschalter umlegen. Das ist kein Wunschdenken, das ist NLP.

Was bedeutet Ankern im NLP?

Ein Anker stellt eine bewusste Verknüpfung eines inneren Zustands – zum Beispiel Freude, Motivation oder Entspannung – mit einem äußeren oder inneren Reiz her. Dieser Reiz kann alles Mögliche sein: eine Berührung, ein Wort, ein Geruch, ein Geräusch oder auch eine bildliche Vorstellung. Der entscheidende Punkt: Sobald Du diesen Reiz erneut einsetzt, löst er automatisch das gespeicherte Gefühl aus. Wie bei einem Lied, das Du aus dem Urlaub kennst und das Dich sofort in Urlaubsstimmung versetzt… obwohl Du im Stau stehst.

So installierst Du Deinen Gute-Laune-Anker Schritt für Schritt:

  1. Erinnere Dich an einen echten Moment guter Laune.
    Schließe Deine Augen und gehe in Gedanken zurück zu einer Situation, in der Du Dich großartig gefühlt hast. Vielleicht war es ein Sommertag, ein Erfolgserlebnis, ein alberner Moment mit Freunden.
  2. Verstärke das Gefühl.
    Mach die innere Szene lebendig. Sieh die Bilder klarer, heller, größer. Drehe die Geräusche lauter, bring Bewegung hinein. Achte auf Deinen Körper: Atmest Du tief? Lächelst Du? Spüre, wie Deine gute Laune in Dir aufsteigt.
  3. Setze den Anker.
    Wenn das Gefühl seinen Höhepunkt erreicht, drücke Daumen und Zeigefinger Deiner dominanten Hand fest zusammen (oder wähle einen anderen, klar definierten Reiz). Halte den Druck etwa 5 Sekunden. Dann löse ihn.
  4. Wiederhole den Prozess.
    Suche Dir zwei bis drei weitere Situationen guter Laune und wiederhole Schritt 1–3. So verstärkst Du den Anker und gibst ihm „emotionale Tiefe“. Je intensiver, desto besser.
  5. Teste den Anker.
    Warte einen Moment. Denke an etwas völlig anderes – vielleicht an Dein Frühstück oder Deine letzte Einkaufsliste. Dann setze den Anker erneut. Drücke Daumen und Zeigefinger zusammen. Spürst Du die Veränderung? Sehr gut!

Warum das funktioniert

Ankern nutzt das Grundprinzip klassischer Konditionierung: Reiz → Reaktion. Dein Nervensystem merkt sich emotionale Zustände und verknüpft sie mit Signalen aus der Umgebung – meist unbewusst. NLP macht diesen Mechanismus nutzbar, kontrollierbar und wiederholbar. Dazu gebe ich Dir zwei wichtige Hintergrundinfos: Erstens brauchst Du kein richtiges Erlebnis erinnern. Du kannst Dir auch eine Situation vorstellen, in der Du die gewünschten Gefühle hast. Das funktioniert genauso gut. Und zweitens: Dein Anker hilft Deinem Gehirn, eine neue Verbindung herzustellen. Nachdem Du ihn einige Male ausgelöst hat, ist die neue Verbindung geschaffen und Du brauchst auch den Anker nicht mehr.

Exkurs: Die Macht innerer Ressourcen

Im NLP nennen wir positive emotionale Zustände Ressourcen. Sie sind das emotionale Werkzeug, mit dem Du herausfordernde Situationen meisterst. Gute Laune ist nicht nur nett – sie ist Deine Ressource, die Dein Denken öffnet, Deine Kommunikation verbessert und viele Deiner Handlungen kraftvoller macht. Wenn Du sie gezielt einsetzen kannst, hast Du im Alltag einen echten Vorteil. Das erreichst Du mit einem guten Anker.

Zusatz-Tipp

Du kannst Deinen Gute-Laune-Anker auch mit dem Ergebnis der Übung 1 kombinieren. Unterbrich ein negatives Muster – und aktiviere sofort danach Deinen Anker. Das ist wie Duschen und sich danach in warme, frische Kleidung hüllen. Ein Gefühl von Klarheit, Frische und neuer Energie.

3. Übung: Stimme wechseln – Stimmung wechseln

Hast Du heute schon mit Dir selbst gesprochen? Natürlich hast Du das. Wir alle tun es. Ständig. Die Frage ist nur: Wie sprichst Du mit Dir? Klingt Deine innere Stimme eher wie Dein ständig motzender Chef, wie ein jammernder und nölender Teenager oder wie ein entspannter Coach? Der Ton macht nicht nur die Musik – er macht auch Deine Stimmung.

Was ist der „interne Dialog“ im NLP?

Als internen Dialog bezeichnet man im NLP die ständige innere Kommunikation, die in Form von inneren Kommentaren und damit verbundenen Bewertungen abläuft. Im NLP verstehen wir ihn als auditives Subsystem: die Stimme in Deinem Kopf, die Dir sagt, wie Du gerade drauf bist… und die in jeder Sekunde Deine emotionale Realität gestaltet.

Warum ist das so wichtig?

Wenn Du Dich jemals mit Dir selbst sprechend runtergezogen hast („Ich kann das nicht“, „Das wird eh nichts“, „Ich bin so blöd…“), weißt Du, wie mächtig Dein interner Dialog ist. Doch Du kannst diese Stimme verändern. Und damit Deine Stimmung.

So veränderst Du Deinen internen Dialog Schritt für Schritt:

  1. Werde Dir der Stimme bewusst.
    Achte bewusst darauf, was Du gerade zu Dir selbst sagst. Welche Wörter nutzt Du? Wie klingt Deine Stimme? Ist sie kritisch, ängstlich, hektisch?
  2. Mache die Stimme lächerlich.
    Verändere sie – und zwar radikal. Stell Dir vor, dieselbe Stimme spricht zu Dir jetzt wie Mickey Mouse, Darth Vader, Donald Duck oder wie ein betrunkener Opernsänger. Lass sie quäken, jodeln, singen oder stottern. Übertreibe. Spiele.
  3. Verändere die Tonhöhe, den Rhythmus und die Lautstärke.
    Mache Deinen internen Dialog langsamer, leiser, schneller, piepsiger oder tiefer. Sprich dieselben Sätze in einer völlig neuen Klangkulisse. Achte darauf, was passiert.
  4. Teste den Effekt.
    Sag Dir innerlich wieder Deinen alten negativen Satz – aber mit der neuen, lächerlichen Stimme. Spürst Du den Unterschied? Kannst Du überhaupt noch ernst bleiben? Meistens musst Du dann lachen und genau dann weißt Du, dass diese Übung funktioniert hat.

Warum das wirkt

Deine Sprache beeinflusst Dein Denken. Und Dein Denken beeinflusst Deine Gefühle. Wenn Du die Klangfarbe Deiner inneren Stimme veränderst, entkoppelst Du ihren Inhalt vom Gefühl. Dein Gehirn kann eine ernste Botschaft nicht ernst nehmen, wenn sie klingt wie eine Quietscheente auf Helium. So einfach – so effektiv.

Exkurs: Das auditive Subsystem im NLP

Im NLP unterscheiden wir drei Repräsentationssysteme: visuell, auditiv und kinästhetisch. Der auditive Kanal – also alles, was mit Hören, Sprechen und innerem Klang zu tun hat, ist besonders stark bei Menschen ausgeprägt, die viel „im Kopf“ sind. Wenn Du Deine innere Stimme kontrollieren kannst, übernimmst Du auch die Regie in Deinem inneren Kino – und kannst selbst entscheiden, ob der Film ein Drama oder eine Komödie sein soll.

Zusatz-Tipp

Verknüpfe doch mal diese Übung mit körperlichem Ausdruck. Das kann zum Beispiel ein Grinsen, ein Schulterkreisen oder eine Powerpose sein. Damit verankerst Du Deine neue innere Stimme gleich körperlich. Und ganz ehrlich: Wer kann schon schlecht drauf sein, wenn er wie Bugs Bunny spricht und dabei stolz wie Superman dasteht?

Gute Laune ist Deine Entscheidung

Du hast in diesem Artikel gelernt, dass gute Laune kein Zufall ist. Sie ist kein seltenes Geschenk des Himmels, das auf magische Weise zu Dir kommt. Sie ist eine Fähigkeit, die Du recht einfach trainieren kannst. Die Werkzeuge hast Du an der Hand. Ich habe sie alltagstauglich, wirksam und leicht umsetzbar gestaltet. Damit kannst Du negative Muster unterbrechen, gute Gefühle gezielt abrufen und sogar Deinen inneren Dialog in eine positive Richtung lenken.

Gute Laune ist also ein Zustand, den Du jederzeit erschaffen kannst. Auch wenn es in Dir wieder einmal stürmt. Je öfter Du diese Techniken nutzt, desto leichter wird es Dir fallen, länger oder ganz in guten Zuständen zu bleiben. Du wirst merken, wie sich Deine Sicht auf die Welt verändert, wie Deine Beziehungen lebendiger werden und wie viel Energie Dir zur Verfügung steht, wenn Du aus einem inneren Gefühl von Freude und Gelassenheit heraus handelst. Du kannst jetzt sofort damit anfangen. Starte mit einer der Übungen, probiere sie aus, spiele damit und beobachte, wie sich Dein Alltag verändert. Gute Laune ist Deine erste Wahl, denn Deine Zukunft ist das, was Du heute daraus machst.

Bild von Chris Mulzer | Trainer für NLP & Hypnose
Chris Mulzer | Trainer für NLP & Hypnose

Seit über 25 Jahren lehre ich Menschen das Modell von NLP und die Techniken von Hypnose. Ich glaube fest daran das jeder Mensch in sich die Ressourcen trägt um sein Leben selbständig und nach eigenen Maßstäben zu gestalten.

Inhalt

Die schaktilinischen Alternationen

Freie Hypnose die subbewussten Veränderung Deiner Muster

NLP und Hypnose stellen uns Sprachmuster zur Verfügung, die Veränderungen herbeiführen, ohne dass Du dabei die genauen Inhalte kennen musst. Prozessorientiertes Arbeiten nennt man das. Bei den schaktilinischen Alternationen treibe ich dieses Prinzip auf die Spitze. Ich fragte mich: "Wie würden Werkzeuge heißen, die etwas könnten, von dem nur mein Unbewusstes weiß, wie ich sie gebrauchen werde.

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