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Nutze das Geschenk der Freundschaft

Ehrliche Gespräche, gegenseitige Unterstützung und die Bereitschaft füreinander da zu sein

Du hast in Deinem Leben bestimmt schon eine Menge Bekanntschaften gemacht. Solche, die Du pflegst und aktiv erhältst und solche, die nach einiger Zeit in den Strudel des Alltagslebens geraten sind und die Du dann vergessen hast. . Aber wie iist es mit denen, die in ihrem Verluaf intensiver geworden sind? Finden sich unter diesen Bekanntschaften auch Deine Freunde? Unter “Freund” verstehe ich weniger die allzeit erhältlichen Freunde bei Facebook von denen ich mehrere tausend “habe”. Was ich unter Freundschaft verstehe, wofür Freunde gut und nötig sind und wie Du mit Deinen besten Freunden umgehen solltest, das liest Du hier.

Qualität im Zusammensein

News-Freundschaft

Vage gesprochen ist Freundschaft zwischen der Bekanntschaft und einer Beziehung angesiedelt. Bei einer Freundschaft geht es um die Qualität der zwischenmenschlichen Kommunikation.

Eine Bekanntschaft hat diesen Anspruch (noch) nicht. Qualität in einer Freundschaft wird zum Beispiel durch den Faktor Zeit bestimmt. Einen Freund hat man nicht nach drei Tagen. Jemanden seinen Freund zu nennen, das dauert. Ich meine damit, durchaus ein oder zwei Jahre.

Eine Freundschaft kann sehr aktiv sein und es mag sein, dass Du mit einem Freund sehr viel Zeit verbringst. Oder einer Freundin – für Frauen, aber davon später. Das Qualitätskriterium ist dabei, dass Du Dich trotz der vielen Zeit in seiner Gegenwart wohl fühlst und so sein kannst, wie Du bist. Gleiches gilt umgekehrt. Bei der Freundschaft geht es los, mit gegenseitiger, Akzeptanz.

Wieviel Zeit brauchen Freunde

Es kann sein, dass Du, aus Gründen, die das Leben so mit sich bringt, eine Freundschaft nicht aktiv halten kannst oder willst. So kann es kommen, daß Jahre zwischen einzelnen Treffen liegen können. Eine gute und funktionierende Freundschaft hält so etwas aus. Dann geht es bei jedem Treffen genau da weiter, wo es beim letzten Mal aufgehört hat. Vielleicht braucht es ein paar Sätze, um die Veränderungen, die das Leben so mit sich bringt, zu erläutern. Aber man kennt sich. Das Fundament steht, bestenfalls kommt etwas Verputz hinzu.

Das ist es, was vielen Menschen so grosse Schwierigkeiten bereitet. Sie bleiben lieber auf der Basis der Bekanntschaft stehen, als sich – ausgewählten Menschen gegenüber – zu öffnen. Aus der Sexualpsychologie kenne ich den Begriff der Grob- und Feinkörnigkeit. Je enger eine menschliche Verbindung ist, desto “feinkörniger” ist der Umgang miteinander. Was meine ich damit?

Im Geschäftsleben werden Dir oft Halbwahrheiten oder gar Lügen erzählt, es gilt der Wahlspruch: “Ich sage, was den Verkauf fördert!” Oft findest Du in den schriftlichen Verträgen ganz anderes niedergeschrieben, als Du vorher im Gespräch und vielleicht sogar mit Handschlag vereinbart hast. Du musst also auf der Hut sein und ständig überprüfen, dass Du nicht übers Ohr gehauen wirst.

Diese Form des Umgangs gilt für Deine Freunde nicht. Du kannst erzählen, was Dir auf der Seele liegt, wirst so genommen, wie Du bist und bekommst bestenfalls einen Ratschlag, der Dir weiter hilft. Du hast keine Angst, dass Deine Geheimnisse und intimsten Gedanken in aller Öffentlichkeit geteilt werden.. Du fühlst Dich sicher und kannst dieses Gefühl auch Deinem Freund geben. DAS meine ich mit Feinkörnigkeit.

6 Regeln für eine ‘gute Freundschaft

Auch für die Freundschaft gibt es Regeln. Hier habe ich Dir einige der Wichtigsten aufgeschrieben. Ich glaube, dass sie für das Funktionieren einer Freundschaft elementar sind:

  1. Freundschaft braucht Zeit.
    Aus einem Bekannten wird bei regelmäßiger “Pflege” erst nach einem bis mehreren Jahren ein Freund.
  2. Freundschaften verlangen Verlässlichkeit.
    Einen Freund unterscheidet von einem Bekannten, dass ihr euch gegenseitig aufeinander verlassen könnt, und dass gegebene Versprechen einhaltet.
  3. Eine Freundschaft stellt keine gegenseitigen Ansprüche.
    Ihr nehmt euch so, wie ihr seid und Du kannst Dich genauso geben, wie Du bist.
  4. Pflege weniger, dafür gute Freundschaften.
    In Deinem Leben sollte sich die Anzahl der engen aktiven Freunde auf so viele beschränken, wie Du Finger an Deinen Händen hast. Um mehr kannst Du Dich nicht kümmern. Der Rest sind Bekannte. Schreib einfach, wenn du die Liste Deiner Bekannten tatsächlich, wie in der letzten Woche vorgeschlagen, aufgeschrieben hast, Deine Freunde obenan. Freue Dich, wenn Du fünf Menschen kennst, für die das Kriterium “Freund” passt.
  5. Mindestens zwei Drittel Deiner Freunde sollten Dein eigenes Geschlecht haben.
    Außerhalb Deiner Liebesbeziehung und Deiner Arbeitswelt solltest Du die meiste freie Zeit, die Du für Freundschaft reserviert hast, mit Freunden gleichen Geschlechtes verbringen. Sorry Jungs, gilt gerade für euch.
  6. An einer Freundschaft müssen beide Partner arbeiten.
    Wie viel erzählst Du Deinem besten Freund? Beschränken sich die Gespräche auf “…ich bin so toll!” oder kannst Du Dein Herz öffnen und die Wahrheit über Dich erzählen? Kannst Du Leichen aus dem Keller holen und Dich Deinem Gegenüber wirklich anvertrauen? Wie weit geht das “meinem Freund kann ich alles erzählen!”? Und wenn DU das kannst, kann Dein Freund das auch aushalten? Der Volksmund sagt: “In schwierigen Zeiten zeigt sich, ob die Freundschaft etwas taugt.” Eine Freundschaft muss belastbar sein und schwierige Zeiten überdauern können.

Du merkst schon, jeder hat gerne viele Freunde abe mit einer richtigen Freundschaft ist es gar nicht so einfach. Sehr lohnend ist es allemal, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Bei Freundschaften, vielleicht hilft Dir dieser Vergleich, ist es wie bei einem Bankkonto: Nur wer einzahlt kann auch abheben. Selbstverständlich kann ich von einem guten Freund Hilfe erwarten. Aber keinesfalls immer und andauernd. Jeder Dienst, jede Hilfe, die Dir ein Freund erweist, hebt von Deinem “Sozialkonto” einen “Betrag” ab, den Du irgendwann ausgleichen solltest. Sonst leidet die Freundschaft. Viele Menschen mögen nicht geben, aber nehmen gerne und sind Meister darin, eine noch nicht tragfähige Bekanntschaft dahingehend auszunutzen.

Fein wie Sand oder grob wie Kies?

Ein Beispiel: in den allgemeinen zwischenmenschlichen Beziehung im ganz normalen Leben spielt die Wahrheit oft eine untergeordnete Rolle. Den Begriff “Lüge” möchte ich dabei nicht gleich in den Mund nehmen. Denke mal an Deine Situation in einem Bewerbungsgespräch. Auch das sind Ebenen zwischenmenschlicher Kommunikation. In solchen Situationen bist Du bemüht, einen möglichst positiven Eindruck zu hinterlassen – man soll sich für Dich interessieren. Ich kenne viele Beispiele, in denen es nicht direkt nötig ist, zu lügen; aber die Wahrheit ist eben unterschiedlich interpretierbar.

Es könnte ja auch sein, dass Du Dich im Umgang mit Menschen eher unsicher fühlst und Dir manche Dinge weniger zutraust. Es ist sicherlich keine gute Idee, dies im Bewerbungsgespräch sichtbar zu machen. Die Außenwahrnehmung so zu steuern, dass Du einen möglichst guten Eindruck hinterlässt, derlei Manöver nenne ich grobkörnig.

Der feinkörnige Umgang innerhalb einer Freundschaft drückt sich dann darin aus, dass Du Deine Gefühle der Unsicherheit nicht nur akzeptierst, sondern auch, ohne Angst vor Konsequenzen, sichtbar machen kannst. Von einem Freund wirst Du so angenommen, wie Du bist. Du kannst ihn jederzeit um Rat fragen, wenn Du Veränderung wünscht. Du wirst auch mit Deinen Schwächen akzeptiert. So kann sich in einer Freundschaft auf der Basis gegenseitiger Akzeptanz dann jene Nähe entwickeln, die Dir so gut tut.

Eine kontroverse Meinung

Vermutlich werden bei diesem Aspekt der Freundschaft viele Meinungen auseinandergehen. Wirkliche Freundschaft sind jene, die unter die Haut gehen, jene, die Deine Batterien aufladen, wenn es Dir einmal nicht so gut geht. Diese Freundschaft, das ist meine feste Meinung, gibt es nur innerhalb des gleichen Geschlechts. Das erfahre ich nicht nur in meinem eigenen Leben, sondern habe es an vielen Beispielen in der sexualpsychologischen Praxisarbeit gelernt.

Um diesen Punkt zu erläutern, muss ich bei Adam und Eva beginnen. Zumindest metaphorisch. Bei aller gebotenen Toleranz für eine schwule und lesbische Lebensweise wäre es um die Menschheit schlecht bestellt, wenn alle Menschen diese Lebensweise annehmen würden. Dann müssten wir uns etwas einfallen lassen. Im Sinne der Erhaltung der Art ist es notwendig, dass der Prozess der Partnerfindung so stattfindet, wie es seit Jahrtausenden dem Normal entspricht.

Mann trifft Frau … bumm, schon ist für den nächsten Erdenbürger gesorgt. So einfach ist es natürlich niemals. Bestimmt weißt Du, was ich damit sagen will. In unseren ältesten Gehirnregionen sind wir im Sinne der Arterhaltung hart verdrahtet und subbewusst auf den Reproduktionsprozess gepolt. Neben vielen gruppendynamischen Besonderheiten, auf die ich im Artikel “Beziehung” genauer eingehe, ist es eben genau diese unsere Eigenschaft, die eine rein platonisch freundschaftliche Beziehung zwischen Mann und Frau schlecht möglich macht. Es wird IMMER Sexualität im Spiel sein. Und das ist gut für die Erhaltung der Art.

Ich sage nicht, dass Du als Mann keine asexuellen und enge Freundschaften zu Frauen pflegen kannst. Ich sage, dass eine psychologisch gesunde Freundschaft zwischen Mann und Mann stattfindet. Oder zwischen Frau und Frau. Frauen haben das seit Jahrhunderten kapiert und sind sich in ihren Freundschaften emotional sehr viel näher. Bei Männern spielt der Gedanke der Rivalität und die (häufige) Unfähigkeit, sich emotional einem anderen Mann zu öffnen eine viel größere Rolle. Da denkt mancher bei einer herzlichen Umarmung schon an “schwul” und bei emotionalen Vertraulichkeiten und Öffnung gleich an “Weichei”. Das habe ich selbst oft genug erlebt.

Das Kennzeichen echter Freundschaft

Es stimmt schon, echte, nahe Freundschaft zwischen Angehörigen des gleichen Geschlechts braucht Mut. Für Männer oft mehr, als für Frauen. Wo aber kämen wir hin, wenn eine richtige Freundschaft so einfach zu erlangen wäre. Solltest Du in einer relativ offenen und toleranten heterosexuellen Beziehung leben, kannst Du Dich durchaus mit einem wirklich guten, gleichgeschlechtlichen Freund treffen. Wenn der Abend mit guten Gesprächen intensiv verlaufen ist, wirst Du bemerken, dass sich das auch auf den Umgang mit Deinem andersgeschlechtlichen Beziehungspartner positiv auswirkt.

Wenn Du Experimente mit Nähe und Distanz veranstalten willst, geht es vielleicht auch einmal OHNE den Alkohol. Der macht ja für manchen “Mann” erst sentimentale Nähe möglich. Nach vier Bier liegt man sich gefahrlos in den Armen – am nächsten Tag ist alles vergessen. Leider. Die wenigsten Männer und Frauen haben ein Gefühl dafür, was ihrer Beziehung gut tut und was sie schwächt. Davon jedoch mehr im nächsten Artikel, heute geht es um Freundschaft.

Die schrägen Freundschaften

Also damit Du mich jetzt nicht an die Wand stellst: Ich finde Du solltest Freunde und Freundinnen haben. Wenn Du als Mann allerdings mehr Frauen zu Freundinnen, als Männer zu Freunden gemacht hast, dann läuft irgend etwas in Deinem Leben ziemlich falsch. Auch wenn eine Frau den Anschein macht, Dich besser verstehen zu können, weil sie mit Ihren und Deinen Gefühlen besser umgehen kann: da fehlt ein kleiner aber wichtiger Unterschied zum wirklichen Verständnis.

Wenn eine Frau mit eher intimen Problemen Rat bei mir sucht, fühle ich mich immer hilflos. Bei einem Mann kann ich von mir auf den Anderen schließen und handfesten Rat erteilen. Eine Frau werde ich nie ganz verstehen. Das macht für mich ja auch eine ganze Menge von dem Reiz aus, der den Frauen anhaftet. Gleiches gilt übrigens auch für das andere Geschlecht. Frauen sind untereinander ganz anders vernetzt und haben ein anderes Verständnis von Freundschaft, als wir Männer. Deshalb habe ich diese Zeilen vermehrt für die (jungen) Männer geschrieben.

Vielleicht haben Dich meine Worte heute ein bisschen nachdenklich gemacht und vielleicht hast Du sogar herausgefunden, dass Du in dem Sinne, wie ich es meine, nicht einen einzigen richtigen Freund oder eine Freundin hast. Dann wird es Zeit. Vielleicht beginnst Du, jemandem Dein Herz zu öffnen und bist erstaunt, was an Mitgefühl zurück kommt. Vielleicht fragst Du Deine von Dir als Bekanntschaft eingestuften Beziehungen, ob sie Dich als Freund empfinden – und erlebst eine Überraschung.

2 Antworten

  1. Vielleicht sind Freunde auch manchmal nur Begleiter auf Zeit, bis man sich gegenseitig das gegeben hat, was man zu geben / nehmen hatte?
    Wenn der tiefere Grund der Freundschaft erfüllt ist, kann es sein, dass sich dann die Wege wieder trennen.
    Ich habe auch die Erfahrung machen müssen, dass selbst 30-jährige Freundschaften beendet werden können, aus banalsten Gründen. (Vordergründig, Vermeintlich). Ich habe mich damit abgefunden und versuche es zu akzeptieren.

  2. Nicht so einfach, einen Freund zu suchen, weil man gerade keinen hat :(
    Ich hätte dazu schon eine Frage:
    Wie soll man damit umgehen, wenn ein vermeintlich enger Freund sich nach über 10 Jahren guter Freundschaft zurück zieht?
    Wenn beide umziehen – weit auseinander – sollte eine Freundschaft daran doch nicht zerbrechen. Neben der Enttäuschung fragt man sich auch – was ist hier falsch gelaufen?
    Sollte man immer wieder nachfragen oder Kontakt suchen? Oder die Sache einfach irgendwann abhaken und vergessen (mit traurig/bitterem Beigeschmack)?

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Chris Mulzer | Trainer für NLP & Hypnose
Chris Mulzer | Trainer für NLP & Hypnose

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