Mit dem Trend des Zählens, Messens und Wiegens ist es eine gute Idee, wenn Du Dich einmal damit auseinandersetzt, wie die einzelnen Messgrössen genau beschaffen sind. Dies gilt ganz besonders für so „weiche Begriffe“ wie Deinen Charakter. Ja, Dein Charakter ist messbar. Dessen Stärke ist die universale Forderung einer positiven Menschlichkeit. Wie gut, dass nun die Wissenschaftler des amerikanischen VIA Instituts für Charakter eine Liste an messbaren Charaktereigenschaften publizierten. Sie kann Dir vielfältig weiterhelfen.
Eigentlich entwickelten die Wissenschaftler einen Test, der Deine Charakterstärke, ähnlich wie Deine Intelligenz, in einen Zahlenwert fassen soll. Damit könntest Du beispielsweise bei Deiner nächsten Bewerbung angeben, dass Du eine zertifizierte Charakterstärke von 36 hast. Was diese Zahl auch immer aussagen mag. Es könnte dann natürlich auch sein, dass Dein möglicher, zukünftiger Arbeitgeber von Dir verlangt, Dich dem Test zu unterwerfen. Was mag dann passieren, wenn Dein stärkster Mitbewerber einen höheren Charakterwert aufweist? Das sind Fluch und Segen der Messbarkeit.
Aus der Sicht des Coaches für Persönlichkeitsentwicklung interessieren mich zuerst die einzelnen Bereiche, aus denen sich die Charakterstärke zusammensetzen soll. Diese Bereiche werden mit (englischen) Begriffen benannt, die allesamt unbestimmte Hauptwörter darstellen. Gestatte mir deshalb, wieder einmal das Modell von NLP zu Hilfe zu nehmen damit diese Begriffe für Dich nutzbar werden.
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Stilles Qi Gong
Sieben Übungen zur inneren Harmonie
Ich wurde auf einer Reise durch China mit der Technik und Philosophie dieser Übungen der Aktivierung der geistigen Energie durch Qi Gong bekannt. Die körperlichen Bewegungsübungen des Qui Gong sollen in langen Jahren der Praxis einer nie erreichbaren Vollendung entgegenstreben. Dagegen sind die Übungen des "stillen Qi Gong", die richtige Anleitung vorausgesetzt, sehr gut für jeden nachzuvollziehen und können schnell zu deutlich wahrnehmbaren Ergebnissen führen.
Es ist ja keineswegs so, dass Charakter etwas wäre, das für Dein ganzes Leben lang festgelegt ist und unveränderlich bleibt. Ich meine, dass es sich lohnt, Dir die Frage zu stellen, wie Du es anstellen kannst, Dich in den einzelnen Bereichen Deines Charakterprofils weiter zu entwickeln. Ich gehe stillschweigend davon aus, dass die angegebenen Begriffe auch das repräsentieren, was Deinen Charakter ausmacht. Zumindest ist es ein interessanter Ansatz.
Im nachfolgenden Absatz habe ich Dir die einzelnen Begriffe des Charaktermodells übersetzt und in sechs Bereiche gegliedert. Dazu habe ich Dir gleich die mögliche NLP Metamodell – Frage beantwortet: „Was genau verstehst Du unter…..?“ Das führt Dich zu einer weichen Definition der jeweiligen Eigenschaft. Nach dieser Aufzählung werde ich Dir Hinweise geben, was Du damit anfangen kannst.
Weisheit
Kreativität
Du denkst beständig über neue Wege nach, Dinge zu tun.
Neugierde
Du gehst den Dingen auf den Grund und liebst es, Neues zu entdecken.
Urteilsvermögen
Du denkst die Dinge bis zu Ende durch und betrachtest sie von allen Seiten.
Die Leidenschaft, Neues zu lernen
Du hast eine Vorliebe für die Beherrschung neuer Fähigkeiten, Themen und Wissensgebiete.
Zukunftsperspektive
Du hast die Fähigkeit, Deine Gegenwart und Zukunft positiv wahrzunehmen.
Mut
Tapferkeit
Du scheust nicht vor Schwierigkeiten, Bedrohungen und Herausforderungen zurück.
Ehrlichkeit
Du lebst Dein Leben auf eine aufrichtige und authentische Weise.
Ausdauer
Du arbeitest hart dafür, das zu vollenden, was Du Dir vorgenommen, als Ziel entschieden und angefangen hast.
Biss
Du näherst Dich allem, was Du tust, mit Begeisterung und Energie.
Menschlichkeit
Freundlichkeit und Grosszügigkeit
Du bist freundlich und großzügig zu Deinen Mitmenschen.
Bindungsfähkigkeit
Du schätzt gute Beziehungen zu Deinen Mitmenschen und hast die Fähigkeit, zu lieben.
Soziale Intelligenz
Du weisst, wie Du Dich in unterschiedliche Situationen und Gruppen integrieren kannst.
Gerechtigkeit
Fairness
Du behandelst alle Menschen fair und gleich.
Führungsfähigkeit
Du kannst eine Gruppe dazu motivieren, eine gestellte Aufgabe zu lösen und zu erledigen.
Teamfähigkeit
Du kannst Dich in eine Gruppe integrieren und Deinen Teil zum Erfolg beitragen.
Mässigkeit
Vergebungsbereitschaft
Du kannst denen vergeben, die Dir vermeintliches Unrecht getan haben.
Demut
Du nimmst die Dir übertragenen Lebensthemen an und löst sie mit Bescheidenheit.
Umsicht
Du denkst über die Folgen Deines Handelns nach.
Selbstregulierung
Du arbeitest mit Selbstdisziplin an der Einhaltung der Grenzen Deiner Gesundheit.
Transzendenz
Sinn für das Schöne
Du erkennst und schätzt Schönheit und Vollkommenheit in allen Lebensbereichen.
Dankbarkeit
Du bist Dir bewusst, dass alles, was Du erreicht und bekommen hast, nicht selbstverständlich ist.
Zukunftsperspektive
Du forderst das Beste für Deine Zukunft, und Du arbeitest daran, diese Ziele zu erreichen.
Humor
Du bringst gerne andere Menschen zum Lächeln.
Spiritualität
Du hast erkannt, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als Du verstehen kannst.
Spektakulär, nicht wahr? Alle diese hochgechunkten Begriffe, die so positiv besetzt sind. Was kannst Du nun mit dieser Liste anfangen?
Du kannst Dich zum Beispiel fragen, wie es denn mit der jeweiligen Begriffsdefinition in Deinem Leben bestellt ist. Nimm den Begriff der Ausdauer. Dafür kannst Du die obige Definition als Frage umformulieren: „Arbeite ich immer hart dafür, das zu vollenden, was ich angefangen habe?“ Die Antwort „JA“ wäre eine Generalisierung und nicht ehrlich! Erinnerst Du Dich? Hier ist es wirklich sinnvoll, das NLP Metamodell anzuwenden.
Du kannst Dir deshalb überlegen, in welchen Bereichen Deines Lebens Du ausdauernd arbeitest und in welchen vielleicht weniger. Es könnte ja sein, dass Du gerne ins Fitnessstudio gehst und ausdauernd an Deiner Körpererscheinung arbeitest, jedoch nicht so ausdauernd an Deiner Webseite, die Dir Einnahmen für Deine Lebensführung bringt. Der Kontext bestimmt die Stärke der Charaktereigenschaft. Und natürlich kannst Du Dir daraus einen Aktionsplan bauen und eine Balance herstellen. Auf der einen Seite etwas weniger, dafür auf der anderen etwas mehr.
Eine weitere Möglichkeit: Du könntest priorisieren. Du kannst die einzelnen Begriffe der obigen Liste für Dich nach ihrer Wichtigkeit gliedern und dann jeweils auf einer Skala von 1 – 10 einordnen. So, wie Du Dich einschätzt. Daraus leitest Du ein „gewichtetes Charakterprofil“ ab.
Danach könntest Du – ganz mutig – die gleiche Bewertung von Deinem Partner, einem Kollegen, oder einem guten Freund vornehmen lassen. Dabei geht es um die Spannung der Eigensicht versus Fremdsicht. Meistens sind die Ergebnisse ziemlich ernüchternd für Dich aber sehr hilfreich.
Wenn Du Dich lieber bei der Hand nehmen lassen möchtest: bitte sehr. Die Arbeit mit dem Charakterprofil ist ein wichtiger Baustein des zweiten Tages im Wochenendworkshop „How To Plan Your Live Really Good“, den ich im Herbst 2019 anbiete. Lies einfach meinen Newsletter, in ein paar Wochen kannst Du Dich anmelden.
1 Antwort
Hallo lieber Chris, vielen Dank für den, in meiner Welt, „richtungsweisenden“ Artikel. Ich habe mich in einigen Punkten ertappt gefühlt und kann somit gegensteuern. Super. Wünsche dir alles Gute Viele liebe Grüße Günter