Über das Thema der Hoffnungslosigkeit schreibe ich gar nicht gerne. Ich vermute, Dir geht es wie mir und Du möchtest Dich mit diesem Gefühls- und vermeintlichen Bewusstseinszustand nicht so gerne auseinandersetzen. Ich zumindest trachte danach, dieses Gefühl möglichst nicht in mein Leben zu lassen. Das ist ja auch durchaus verständlich, wenn Du Dir die Hawkins Skala der Gefühle einmal genauer ansiehst. Dort rangiert die Hoffnungslosigkeit zusammen mit der Scham und der Schuld ganz tief unten. Es fühlt sich einfach nicht gut an, wenn Du Dich hoffnungslos fühlst. Es ist, als ob ein schwarzes Loch alle Deine Energie verschlucken würde.
Erkenne Deine Lage
Viel lieber zeige ich Dir den Weg aus diesem Zustand. Denn es gibt immer einen Weg. Einen Pfad, der Dich aus der Dunkelheit wieder ins Licht der Zuversicht führt. Solltest Du in diesen Tagen von Hoffnungslosigkeit umfangen sein, zeige ich Dir, wie Du wieder zu strahlender Hoffnung und Zuversicht gelangst.
Erkenntnis ist der erste Schritt zur Veränderung. Doch, wie kannst Du erkennen, dass Du in einem Zustand der Hoffnungslosigkeit bist? Ganz allgemein spürst Du vielleicht eine schwere Last, die sich wie ein Bleimantel um Deine Schultern legt. In Momenten der Hoffnungslosigkeit siehst Du vielleicht nur die Sackgasse und nicht die breite und offene Straße Deines Lebens, auf der Du bequem schreiten könntest. Ich möchte Dir genauer beschreiben, wann die Alarmglocken bei Dir läuten sollten:
- Sozialer Rückzug:
Denke kurz nach: Wie oft triffst Du Dich im Moment mit Deinen Freunden? Wenn Du bemerkst, dass Du Dich mehr und mehr von ihnen und sogar von Deiner Familie isolierst, solltest Du aufmerksam werden. Vielleicht schlägst Du öfters gut gemeinte Einladungen aus, weil Du denkst, es bringe Dir ja eh nichts. - Antriebslosigkeit:
Es verhält sich mit Dir, wie in einer depressiven Phase. Selbst einfache Aufgaben wie das Einkaufen oder das Aufräumen Deiner Wohnung, erscheinen Dir wie unüberwindbare Hindernisse. Die Wäsche und das Geschirr stapelt Dich und Du ignorierst all das. - Negative Gedankenspiralen:
Du redest endlos in einer weinerlichen Stimme mit Dir selbst. So passiert es, dass sich (NLP) auch Deine Gedankenbilder anpassen und Du buchstäblich anfängst, alles schwarz zu sehen. Selbst kleine Rückschläge im Alltag bläst Dein Geist auf diese Weise zu riesigen Katastrophen auf. - Vernachlässigung der Selbstfürsorge:
Du vernachlässigst Dich und Dinge, die Dir sonst so viel Freude machen. Die morgendliche Dusche, der Saunabesuch, das wöchentliche Jogging oder das bewusste Essen wären doch auch wichtig für Deine Gesundheit. Stattdessen isst Du schlecht, bewegst Dich wenig und so ist auch Dein Schlaf gestört. - Zukunftspessimismus:
Wenn Du in die Zukunft blickst, siehst Du dunkel. Vielleicht hast Du das Gefühl, Deine Zukunft wäre festgelegt, keine Verbesserung ist in Sicht. Wenn Du an morgen denkst, siehst Du Dunkelheit und bist wieder einmal bald pleite.
Bist Du in solchen Gedanken gefangen? Na gut, dann hast Du nun einen Ausgangspunkt gefunden. Das allerdings ist bei weitem nicht Dein Endpunkt. Wie ein Höhlenforscher, der sich verirrt hat, brauchst Du nur einen Funken Licht, um den Ausgang wieder zu finden.
Die Macht der Perspektive
Hast Du auf Deinen Ausflügen in die Welt schon einmal einen Berg bestiegen? Wenn Du ihn aus der Nähe betrachtest, wirkt er vielleicht unglaublich hoch oder sogar unüberwindbar. Ich kenne dieses Gefühl von meinen Trekkings in Nepal. Einen ganzen Tag bergauf zu laufen kann auch in mir Gedanken hervorrufen, die Zweifel aufkommen lasse, ob ich das Tagespensum schaffe.
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Doch wenn Du mit dem ersten Schritt beginnst und gleichförmig einfach immer an den nächsten Schritt denkst, addieren sich die Schritte schnell – und ehe Du Dich versiehst, hast Du den Tag geschafft und kannst stolz auf Dich sein. Mit den Herausforderungen in Deinem Leben verhält es sich genauso: Deine Perspektive ändert alles!
Vielleicht brauchst Du an dieser Stelle einfach nur ein paar Gramm NLP. Erinnere Dich doch einfach an eine Zeit oder ein Projekt, in denen Du eine schwierige Situationen gut gemeistert hast. Dies war auch damals kein unlösbares Rätsel. Das resultierende Gefühl kannst Du als Ressource ankern und in die Gegenwart transportieren.
Dann ist Dein jetziges Leben mit all den vermeintlichen Schwierigkeiten am Ende „nur“ eine weitere Herausforderung, die Du auch diesmal bewältigen wirst. Achte auf Deinen internen Dialog. Vielleicht gelingt es Dich nicht auf Anhieb, die Tonalität zu verändern. Dann kannst Du Dir einfach ein paar Male den Radetzky-Marsch im Internet anhören, das bringt Dich schnell auf andere Gedanken.
Die Werkzeuge in Deinem Rucksack
A Propos Ressourcen: Du hast mehr davon, als Du denkst. Oft vergisst Du ja gerade in den Situationen der Hoffnungslosigkeit Deine wirklichen Stärken. Denke doch für ein paar Minuten intensiv an das, was Du wirklich gut kannst: denke an Deine Talente, Deine Fähigkeiten, Deine Ressourcen. Also das, was Dich zu einem besonderen Menschen macht. Und: schreibe sie auf!
→ Hänge Dir die Liste an einen Ort, an dem Du beständig und über den Tag hinweg damit konfrontiert bist. Die Wohnungseingangstüre ist ein guter Ort dafür.
Dann sehen Deine Stärken auch andere und sprechen Dich vielleicht darauf an.
Du hast auch bestimmt ein Netzwerk, das Du längst wieder einmal aktivieren solltest. Du hast Kenntnisse, die Du vielleicht mit einem Kurs oder Workshop vertiefen willst. Du hast Willenskraft, die Du schon so oft unter Beweis gestellt hast. Kombiniere doch diese Werkzeuge auf eine neue Weise. Du wirst überrascht sein, wie schnell sich mit solch einfachen Techniken eine scheinbar ausweglose Situation in einen lösbaren Konflikt verwandelt.
Aktion statt Resignation
Du wirst die Welt nicht verändern, indem Du Dich in Deinem Zimmer versteckst. Der einzige Weg, in Deinem Leben etwas zu verändern, ist Aktion. Und hier können selbst kleine Aktionen eine Kettenreaktion in Dir auslösen, die Deine Weltsicht schnell verändert. So, nun brauchst Du nur einen Prozess, der Dich in diese Aktion führt! Bitte sehr, hier sind die einzelnen Schritte. Befolge sie einfach, ohne viel zu fragen:
Zuerst suchst Du Dir EINE Aktion aus. Denn bevor Du Deine Pferde sattelst, solltest Du wissen, wohin Deine Reise geht. Und wie Du sicherlich weisst, beginnt auch die längste Reise immer mit dem ersten Schritt. Willst Du mehr soziale Kontakte? Mehr Sport? Mehr Abenteuer? Suche Dir für den Moment und bei all den vielen Möglichkeiten nur EINE AKTION aus und setze Dir dafür ein konkretes Ziel. Es reicht, zu sagen: „Heute Nachmittag werde ich eine halbe Stunde im Park joggen!“
Und aus dem NLP kennst Du sicherlich den Moving TimeFrame: „Ja, nächste Woche werde ich ganz bestimmt eine halbe Stunde joggen!“ Und dann ist in der nächsten Woche das Ziel wieder in die nächste Woche gerückt. Lege deshalb Deinen Zeitrahmen genau fest und wähle den Beginn der Aktion möglichst noch für heute. Was wirst Du gleich nachher, noch heute tun?
Und dann ist die beste Strategie nichts wert, wenn Du nicht ins Handeln kommst. Die Nike-Weisheit „Just do it“ trifft es hier ziemlich gut. Spring einfach ins kalte Wasser, weil Du Dich dafür entschieden hast. Argumentiere nicht endlos mit Dir sondern mach Deine Aktion. Geh joggen, geh ins Fitnesstudio, geh in die Sauna, Hauptsache, Du machst sie, die AKTION. Und dann?
Nach Deiner Aktion – ziehe Bilanz. Wie fühlst Du Dich danach? Was hat gut funktioniert? Was musst Du für das nächste Mal anpassen? Und auch wichtig: Du hast für Deinen Erfolg gearbeitet! Gönne Dir deshalb auch den Applaus, den Du verdienst. Selbst wenn Du Dir alleine applaudierst. Das stärkt Dein Selbstbewusstsein, und gibt Dir die Energie für weitere Herausforderungen.
Und noch etwas, bevor Du nun gleich zum Joggen gehst: Zufriedenheit ist der Tod jeder Deiner Aktionen. Wenn Du Dein Ziel erreicht hast, setze Dir gleich ein neues. Dein Leben ist ein ständiges Werden, Wachsen, Streben. Die Herausforderungen in Deinem Leben hören nicht auf, gewöhne Dich einfach daran, Du kannst mehr, als Du denkst!
Jeder Moment, in dem Du zögerst, ist ein verlorener Moment. Ergreife JETZT die Initiative. Die Freiheit, die Du damit gewinnst, ist die Freiheit, Dein Leben aktiv zu gestalten.
Du bist nicht allein
Was nutzen Dir die tollsten Aktionen, wenn Du immer nur alleine mit Dir bist. Du bist kein isoliertes Wesen in Deiner Hoffnungslosigkeit. Alleine sein ist tödlich, das gilt für manche Menschen buchstäblich. Triff Dich deshalb mit Menschen, die Dich unterstützen, und sprich mit ihnen. Auch wenn es Dir gerade schwer fällt.
Deine Reise aus der Hoffnungslosigkeit mag individuell sein, so viele Menschen haben sie jedoch ebenfalls erfolgreich gemacht. Du musst, Du solltest sie nicht alleine durchlaufen. Das fühlt sich manchmal vielleicht nutzlos an. Glaube mir jedoch, dafür sind Deine Freunde da. Sonnenschein geniesst man immer gerne, und auch die Regenwolken gehören (manchmal) zum Leben.
Egal, wie dunkel der Tunnel ist, am Ende findest Du immer das Licht. Ich weiss, es braucht Mut, darauf zuzugehen. Es gibt jedoch immer einen Weg. Wieder einmal passt das Bild des Kapitäns, der sein (Lebens)Schiff durch den Sturm steuert. Höre auf, den Anker nachzuschleppen, hole ihn ein und setze endlich die Segel. Die Sonne am Horizont ist viel zu schön, um sie unentdeckt und unerreicht zu lassen. Ich jedenfalls glaube an Dich! Ich weiss: Du schaffst das!
2 Antworten
Hi Chris,
ein toller Artikel. Vor allem Deine letzten Worte haben mich berührt und mir Tränen in meine Augen gebracht.
Für mich waren aufgrund der schweren gesundheitlichen Probleme und damit verbunden der Verlust meiner Partnerschaft sehr extrem. Ich wusste: Etwas muss sich in meinem Leben verändern. Ein großer Bestandteil, warum ich wieder einigermaßen stabil bin, sind meine Freundschaften. Momentan erweitere ich mein soziales Umfeld. Alle Emotionen der Trennung und fast schon Nahtoderfahrungen habe ich noch nicht verarbeitet, aber hin und wieder klappt es, dass ich auf wildfremde Menschen zuzugehen und Schritt für Schritt mich von der Angst einen Korb zu bekommen löse. Immerhin kamen schon ein paar Dates und neue Kontakte zu Männern zustande. Aber da geht noch vieeeeel mehr :-)
Ein Artikel zum Thema neue, fremde Kontakte knüpfen wäre sehr spannend.
Danke für Deinen tollen Artikel.
Liebe Grüße und bis bald,
Flo
Manchmal ist es so, als habest du gewusst, was der Eine oder die Andere heute braucht. Für mich war dein Beitrag heute der absolute Volltreffer. Ich war heute Nacht in einem tiefen schwarzen Loch und sehe jetzt nicht nur den Silberstreifen am Horizont sondern fühle jetzt auch den Tatendrang mich wieder Richtung Licht zu bewegen, und das werde ich jetzt sofort mit meinen vernachlässigten Qigong Übungen tun. Ich bin jetzt auch bereit die Verantwortung dafür zu übernehmen, was ich letzte Woche lernen sollte. Ich dank dir für deine Impulse!