Mehr Möglichkeiten = mehr Freiheit

Geistige Flexibilität sorgt für Handlungsoptionen

Warum sind erfolgreiche Menschen erfolgreich? Wissenschaftler, die mit Studien und Untersuchungen in vielen Ländern dieser Frage nachgehen, kommen allesamt auf eine Antwort. Die Qualität der getroffenen Entscheidungen markiert die Gruppe der Erfolgreichen. An zweiter Stelle steht die Selbstdisziplin, die ebenfalls zu den positiven Merkmalen erfolgreicher Menschen gehört. Sie steht an zweiter Stelle, weil es ja erst einmal etwas geben muss, bei dem es sich wirklich lohnt, es mit Disziplin zu verfolgen.

Ich stelle und beantworte in diesem Artikel die Frage, wie Du die Qualität Deiner Entscheidungen verbessern kannst. Denn Du hast ja immer verschiedene Wahlmöglichkeiten, Dich zu entscheiden. Das glauben jedoch viele Menschen nicht. Ich höre oft Sätze wie: „Da gibt es nur eine Möglichkeit, ich kann doch nur….!“

Die bequeme Lösung

Wenn Du dieses Denkschema weiter verfolgst, hast Du tatsächlich nur noch die Möglichkeit, Dich zwischen ja oder nein zu entscheiden. Du machst es, oder eben nicht. Leider ist das die Entscheidungsstrategie vieler Menschen und ganz so einfach liegt der Fall nicht.

Du hast dabei außer Acht gelassen, dass vor der oben stehenden Aussage bereits eine ganze Menge passiert sein muss, um Deine Möglichkeiten auf eine einzige zu reduzieren. Ich nenne diese Strategie „unbewusste Eliminierungsstrategie“. Sie schränkt Deine Wahlmöglichkeiten ein, ohne dass Du es bemerkst. Unbewusst findest Du Mittel und Wege alle Alternativen aus unterschiedlichen Gründen negativ zu belegen. Dann bleibt tatsächlich nur die eine, gangbare Möglichkeit zur Entscheidung.

Unbewsussste Einschränkung

Ein paar Beispiele gefällig, wie Du dies anstellst: Deine Bequemlichkeit ist ein wunderbares Kriterium für subbewusste Optionslimitierung. „Es“ wählt aus, was bequem ist, nicht was zweckmässig wäre. Der Rest wird vergessen.

Oder die unbewusste Angst. Ihr Vorhandensein und die daraus resultierenden, schlechten Gefühle verstellen Dir den „Blick“ auf gute Entscheidungen. Oder die „worst case Szenarien“, vorgestellte Ereignisse mit schlimmem Ausgang. Wahrscheinlich durchläufst Du die Vorstellung auch noch assoziiert, bis Du die daraus resultierenden Ergebnisse als „wahr“ und vermeidbar löschst.

Es lohnt sich also, die unbewusst stattfindenden Wahlprozesse in Dein Bewusstsein zu bringen. Denn wieder einmal ist das Bewusst-Sein der Grund für die bessere Qualität Deiner Entscheidungen.

Mehr Handlungsoptionen mit Brainstorming

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Damit Dir Deine subbewussten Strategien bekannt werden, schlage ich Dir ein kleines Experiment vor. Nimm eine beliebige Entscheidung, die Du treffen willst, oder musst. Setze Dich in einer ruhigen Minute (oder Stunde) an einen Tisch, nimm ein Blatt Papier zur Hand und notiere alle Möglichkeiten die Dir einfallen, wie Du diese Entscheidung treffen könntest.

Notiere auch solche Einfälle, die Du sonst gar nicht in Erwägung ziehst. In einem anderen Zusammenhang nennt man diese Tätigkeit „Brainstorming“. Wenn Du diesen Begriff im Internet nachschlägst, findest Du wichtige Grundregeln: Alles aufschreiben, keine Kritik, keine Limitierungen. Das finde ich einen sehr guten Grundsatz. Und nun: wieviele Möglichkeiten, Dich zu entscheiden, hast Du aufgeschrieben?

Ist es Dir vielleicht auch passiert, dass Du eine Wahlmöglichkeit auf’s Blatt geschrieben hast, die Dir im ersten Moment unrealistisch oder dämlich erschien? Und hat sich daraus vielleicht im nächsten Schritt eine Idee ergeben, die wirklich gut war? Siehst Du, deshalb sollst Du alles aufschreiben. Manchmal führt Nonsens eben zu wirklich guten Ergebnissen.

Finde mehr Wahlmöglichkeit

Wie kommst Du nun dazu, bessere Entscheidungen zu treffen? Mein Ratschlag von oben gilt immer noch: Erst einmal alles sammeln, was für die Entscheidung relevant ist. Im nächsten Schritt wirst Du sortieren, und Dich erst dann schließlich entscheiden.

Lass also Deine Gedanken fließen. Einschränken (Entscheiden) kannst Du später immer noch. Das gilt auch, wenn Du keine Stunde Zeit hast, alle Möglichkeiten aufzuschreiben. Ein sehr erfolgreicher Unternehmer hat mir einmal den Rat gegeben, vor jeder beruflichen oder betrieblichen Entscheidung mindestens zehn gangbare Alternativen im Kopf zu finden.

Um auf neue Lösungswege zu kommen kannst Du die folgenden Denkanstöße nutzen. Diese Methoden bringen frischen Wind in deine Gedanken und helfen dir, festgefahrene Denkmuster zu durchbrechen! 🚀

1. Perspektivenwechsel

Stelle Dir vor, Du bist jemand anderes – vielleicht sogar jemand den Du bewunderst oder ein Mensch, der bekannt dafür ist, sehr kreativ zu sein. Wie würde diese Person das Problem sehen und die Lösung anpacken?

Häufig sind wir in unseren eigenen Denkmustern gefangen und drehen uns gedanklich im Kreis. Eine der schnellsten Möglichkeiten, frische Ideen zu entwickeln, ist es, die Perspektive zu wechseln. Stell dir vor, du bist eine andere Person – jemand, den du bewunderst oder der für außergewöhnliche Ideen bekannt ist.

Wie würde diese Person Dein Problem angehen?

Welche Fragen würde sie stellen? Welche unkonventionellen Lösungen würde sie vorschlagen?

Vielleicht bist du für einen Moment Steve Jobs und fragst Dich: „Wie würde ich das Problem lösen, wenn Geld und Ressourcen keine Rolle spielten?“ Oder Du wirst zu Pippi Langstrumpf und denkst: „Wie könnte ich es spielerischer und verrückter angehen?“ Sobald Du Dich in diese Perspektive versetzt, entdeckst Du Ideen, auf die Du in deinem normalen Denkmodus nie gekommen wärst.

2. Das „Mach es schlimmer“-Paradox

→ Was wäre das Gegenteil Deiner bisherigen Lösungsidee? Statt „Wie löse ich das Problem?“ frage „Wie könnte ich das Problem größer machen?“ Dann kehre die neuen Ideen ins Positive um.

Es klingt zunächst seltsam. Manchmal hilft es jedoch, das Problem absichtlich zu verschärfen. Frage Dich nicht: „Wie löse ich das?“, sondern genau das Gegenteil: „Wie könnte ich es noch schlimmer machen?“

Wenn Du beispielsweise effizienter arbeiten möchtest, dann überlege, wie Du das komplette Chaos heraufbeschwören könntest. Vielleicht würdest Du Dich ständig ablenken lassen, ohne Struktur arbeiten und keine Prioritäten setzen. Dann kehrst Du diese Erkenntnisse ins Positive um: Wie wäre es, wenn Du alle Ablenkungen eliminierst, klare Prioritäten setzt und mit einer bewussten Struktur arbeitest? Oft liegt die beste Lösung direkt im Gegenteil der größten Sabotage.

3. Der Kindermodus

→ Stell Dir vor, Du bist ein kleines Kind und siehst die Welt zum ersten Mal. Wie würdest Du das Problem ohne Angst oder Vorurteile und mit großer Neugierde betrachten? Welche ungewöhnlichen, spielerischen Lösungen fallen Dir ein?

Kinder sehen die Welt mit staunenden Augen und nehmen nichts als gegeben hin. Sie stellen Fragen, die Erwachsene nie mehr stellen würden, weil sie vermeintlich „wissen, wie die Dinge laufen“. Doch was passiert, wenn du dein Problem aus den Augen eines Kindes betrachtest?

Stell Dir vor, Du hättest noch nie von der bestehenden Lösung gehört und würdest alles zum ersten Mal erleben. Welche einfachen, spielerischen und kreativen Ansätze könnten sich daraus ergeben? Vielleicht würdest Du Dein Problem gar nicht als Problem sehen, sondern als ein spannendes Rätsel, das es mit Neugier zu lösen gilt. Solche spielerische Herangehensweisen öffnen Türen zu kreativen Lösungen, die Dir vorher nie in den Sinn gekommen wären.

4. Frage-eines-Fremden Methode

→ Oft sind wir so tief in unserem Problem verstrickt, dass wir nicht mehr erkennen, welche Aspekte tatsächlich relevant sind. Stell Dir vor, Du würdest Dein Problem einem völlig fremden Menschen erklären – jemandem, der keine Ahnung von deinem Fachgebiet hat oder aus einer völlig anderen Kultur kommt.

Welche Fragen würde er stellen? Würde er sich über etwas wundern, das für dich selbstverständlich ist? Vielleicht käme er sogar mit einer Lösung, die so simpel erscheint, dass du sie bisher übersehen hast. Dieser Perspektivenwechsel zwingt dich, dein Problem in seine Einzelteile zu zerlegen und es aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten – oft reicht das schon aus, um eine bisher unsichtbare Lösung zu erkennen.

5. Die „Zukunfts-Ich“-Methode

→ Stell Dir vor, Du reist 5 Jahre in der Zukunft und hast Dein Problem bereits gelöst. Was hat Dein Zukunfts-Ich getan, um hierhin zu gelangen? Welche Schritte, Entscheidungen oder Umwege haben Dich zum Ziel geführt?

Manchmal sind wir so im Hier und Jetzt gefangen, dass wir vergessen, dass unsere Zukunft von den Entscheidungen abhängt, die wir heute treffen. Stell dir vor, du reist fünf Jahre in die Zukunft und dein Problem ist längst gelöst.

Was hat Dein Zukunfts-Ich getan, um hierhin zu gelangen? Welche Entscheidungen hat es getroffen, welche Wege eingeschlagen? Welche Fehler wurden gemacht und welche Erkenntnisse gewonnen? Wenn Du Dir selbst in der Zukunft eine Nachricht schreiben könntest, welche Tipps würdest Du Dir geben? Diese Technik hilft Dir, aus der kurzfristigen Denkweise auszubrechen und Deine nächsten Schritte mit Klarheit und Zielbewusstsein zu setzen.

Denke die Dinge zu Ende

Es ist wirklich wichtig, die Konsequenzen aus jeder der mit dem Brainstorming gefundenen Alternativen bis zu Ende durchzudenken. Die meisten Menschen denken bis zum ersten unbekannten Faktor oder bis zu unangenehmen Gefühlen – und vergessen dann diese Handlungsoption gleich wieder.

Sie verfolgen eben die eine Option, die sich gut anfühlt und relativ bequem zu realisieren ist. Dabei ist das Gefühl meist nur ein assoziatives (nicht zu verwechseln mit „Assoziiert“) Gefühl. Bei neuen Dingen, die Du noch nie gemacht hast, sucht Dein Unbewusstes nach Ähnlichem und wenn es nichts findet, fühlt es sich gar nicht wohl. Meist bedeutet das, dass Du Dich für Bekanntes und Vertrautes entscheidest und unbekannte, aber vielleicht einfachere oder erfolgreichere Handlungsoptionen frühzeitig eliminierst.

Setz Dich also wieder mit Deiner Liste an einen Tisch und arbeite jede der zuerst gefundenen Wahlmöglichkeiten einzeln ab. Es ist wirklich aufschlussreich, was Du an zusätzlichen Informationen gewinnst, wenn Du jede Wahlmöglichkeit bis zu Ende durchdenkst.

Bewusst entscheiden bedeutet gut entscheiden

Ich habe mir eine Zweischritt Strategie zum Generieren von Handlungsoptionen zur Gewohnheit gemacht.

  • Schritt 1: Möglichst viele Wahlmöglichkeiten generieren
  • Schritt 2: Alle Schritte bis zum Ende durchdenken

Ich laufe natürlich nicht dauernd mit Block und Papier herum. Diese Strategie ist mir so zu eigen geworden, dass ich sie subbewusst und im Kopf anwende. Wenn Du Dich daran gewöhnt hast, viele Optionen zu generieren, bevor Du Dich entscheidest, wirst Du schnell feststellen, dass Dein Leben dadurch auch sehr viel turbulenter und abenteuerlicher wird.

Du kannst Dich auch ganz bewusst entscheiden, einmal eine eher unwahrscheinliche oder unbequeme Handlungsoption zu testen.

Wenn Du zum Jahreswechsel oder zu einem wichtigen Ereignis über Dein bisheriges Leben nachdenkst, oder einen Dich sogar daran gemacht hast, einen Lebensplan zu erstellen, wirst Du schnell herausfinden, dass es mit Deinen Handlungsoptionen, oder überhaupt mit den wahrgenommenen Möglichkeiten in Deinem Leben noch nicht zum Besten steht.

Vielleicht wäre es sinnvoll, für’s neue Jahr den Vorsatz zu fassen, keine Entscheidung zu treffen, bevor Du nicht mindestens fünf, besser noch zehn Handlungsoptionen bewusst in Erwägung gezogen hast. Das wäre doch einmal eine richtig gute und relativ einfach zu realisierende Entscheidung.

Es scheint Dir vielleicht trivial, Dich mit Grundsätzlichem zu beschäftigen. Gestatte mir, Dir zwei NLP Grundannahmen ins Gedächtnis zu rufen. Diese Grundsätze hat man als Grundpfeiler für ein weltbekanntes Veränderungsmodell hergenommen:

  1. Wer in einer Situation über mehr Wahlmöglichkeiten verfügt, bestimmt diese Situation
  2. Alle Ergebnisse Deiner Veränderungen sind etwas, das Du erreicht hast. Sie erweitern Dein Handlungsspektrum. Deshalb kannst Du kannst keine Fehler machen.

Ich wünsche Dir viel Spass bei der Umsetzung der Inhalte.

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Picture of Chris Mulzer | Trainer für NLP & Hypnose
Chris Mulzer | Trainer für NLP & Hypnose

Seit über 25 Jahren lehre ich Menschen das Modell von NLP und die Techniken von Hypnose. Ich glaube fest daran das jeder Mensch in sich die Ressourcen trägt um sein Leben selbständig und nach eigenen Maßstäben zu gestalten.

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