Erwecke Dein faules Gehirn

Nutze Deine grauen Zellen richtig

„Die Erde ist flach und wir werden heimlich von unterirdischen Reptilienwesen gesteuert.“ – Bestimmt hast Du in den sozialen Medien schon solche und andere „Wahrheiten“ gelesen. Die Begründungen dafür sind oft schräg und weit hergeholt. Du könntest über solche Auswüchse lachen, hätten diese Theorien nicht ernste Auswirkungen für Dich und für unsere Gesellschaft. Doch es gibt Menschen, die solchen Nachrichten soweit glauben. Was machen solche Gedanken in Deinem Gehirn? Dieser Frage gehe ich hier nach.

Icon: Gehirn aufwecken (Sonnenaufgang)

Wie hältst Du es mit solch kruden Thesen? Glaubst Du solchen Behauptungen? Änderst Du deshalb vielleicht sogar Dein Verhalten? Oder bist Du schon einen Schritt weiter und erkennst, was da mit Dir gemacht wird?

In der Psychologie gibt es ein wichtiges Phänomen, das Du kennen und berücksichtigen kannst. Das gilt nicht nur für die Zeiten der Pandemie. Du kannst lernen, auch in Beruf und Alltag zu erkennen, wo Dir Dein Gehirn und Deine Wahrnehmung vielleicht gerade Streiche spielen. Hier ein paar logische, NLP basierte Strategien, mit denen Du Dir und Deinem Glauben an Halbwahrheiten auf die Schliche kommst:

Finde den Ursprung der Dinge

Zunächst kannst Du herausfinden, wo solche Argumente überhaupt herkommen. Das Gerücht etwa, Bill Gates wolle Menschen mit Mikrochips impfen, wie entstand es? Es begann im März 2020, als Gates im Onlineforum Reddit auf Fragen der User antwortete. An einer Stelle sagt er, irgendwann könne es womöglich Digitalzertifikate für Impfungen geben. Von Mikrochips war keine Rede. 

In der Wahrnehmungspsychologie nennt man das, was auf diesem Wege zu einer falschen Einschätzung führt, einen Bestätigungsfehler (engl.: confirmation bias). Das ist Deine Neigung, Informationen so auszuwählen, dass sie zur einer bereits feststehenden Ansicht von Dir passen. Wenn die wahrgenommenen Informationen Deinen Überzeugungen entsprechen, bewertet sie Dein Gehirn eher als wahr. So festigst Du Deine Weltsicht und so festigen sich natürlich auch Deine Vorurteile.

Dein Alltag ist gespickt mit solchen Fallen. Wenn Du als Mann Frauen für schlechte Autofahrerinnen hältst, bist Du geneigt, Fahrfehler eher bei Frauen festzustellen. Und wenn Du wirklich einmal einen Fahrfehler bei einer Fahrerin bemerkst, ist Dein Vorurteil gleich bestätigt. Nach dem Motto: „Siehste, ich hab`s ja gewusst!“ Da kann die objektive Statistik noch so oft feststellen, dass Frauen am Steuer weniger Unfälle bauen, als Männer.

Interessanterweise funktioniert diese Strategie anders herum nicht: Solltest Du herausfinden, dass die schlecht fahrende Person im Auto ein Mann ist, bröckelt Dein Vorurteil leider kein bisschen. Der nicht passende Fakt wird einfach ausgeblendet. „Das kann doch auch einem Mann mal passieren!“, wäre dann eine passende Antwort. Auch diese Löschung ist dann das Werk eines confirmation bias.

Das Gehirn möchte sich Arbeit sparen

Manchmal arbeitet Dein Gehirn also gegen Dich. Es hindert Dich daran, ein objektives und realistisches Bild einer Sache zu bekommen. Dafür kann ich Dir eine Menge an Beispielen aus dem Alltag nennen. Wahrscheinlich überschätzt Du die Gefahr, beim Schwimmen von einem Hai gebissen zu werden. Wahrscheinlich überschätzt Du auch die Gefahr, mit einem Flugzeug abzustürzen. Dagegen unterschätzt Du die Gefahr, bei einem Autounfall zu sterben.

Hai- und Flugzeugunglücke sind spektakulär. Sie werden groß in den Medien dargestellt und besprochen. Autounfälle jedoch gelten als alltäglich. Sie sind kaum der Rede wert und werden auch in den Medien nicht mehr groß hervorgehoben. Dein Gehirn schlussfolgert fälschlicherweise, es gebe mehr von dem, worüber auch mehr geredet wird. Psychologen nennen das „Verfügbarkeitsheuristik“. 

Der israelisch-amerikanische Psychologe Daniel Kahneman einen Grund für solche Verzerrungen ausgemacht: Faulheit. „Faulheit ist tief in unserer Natur eingebaut“, schreibt Kahneman im Buch Schnelles Denken, langsames Denken. Er sagt, das Gehirn sei darauf programmiert, nach Verbindungen zu suchen, die ihm das Denken einfacher machen. Wann immer möglich nutzt es deshalb Abkürzungen, Generalisierungen, Instinktreaktionen und Sparsamkeitsprinzipien. Der oben erwähnte „confirmation bias“ ist eine dieser Abkürzungen. Er ist effizient, führt aber zu Fehlern.

Aus dem Modell von NLP kennst Du sicher das MetaModell der Sprache. Es stellt Dir einen Satz an Fragen zur Verfügung, mit denen Du solchen Abkürzungen schnell auf die Schliche kommen kannst – speziell, wenn Du Dir die einzelnen Fragen selbst stellst. Die Fähigkeit des Gehirns, Zusammenhänge zu erkennen, ist ja an sich nichts Schlechtes. 

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Prüfe Deine Wahrnehmung jedes Mal wieder neu

Im Alltagsleben willst Du nicht jedes Mal überprüfen müssen, ob der Boden vor Dir für Deinen nächsten Schritt trägt. Wahrscheinlich willst Du auch nicht jedes Mal wieder neu lernen, eine Schleife zu binden oder herausfinden, wie Du Dein Hemd zuknöpfst. Hier sind Generalisierungen sehr hilfreich. In der Forschung entstehen durch solche Generalisierungen neue Erkenntnisse. Wissenschaftler stellen Theorien auf, wie etwas funktionieren könnte. Es gibt allerdings einen wichtigen Unterschied zwischen Forschung und faulen Fehlannahmen: Wissenschaftliche Hypothesen werden nach nachvollziehbaren Kriterien und Regeln überprüft.

Ein Forscher, der „Diktatur!“ schreit, sobald Kollegen begründete Einwände gegen seine Schlussfolgerungen vorbringen, ist schnell diskreditiert. Erweist sich eine wissenschaftliche Hypothese als nicht überprüf- oder beweisbar, wird sie mit Vorsicht behandelt. Ist sie falsch, wird sie ad acta gelegt. Niemand, auch Du bist nicht davor gefeit, dass das Dein faules Gehirn Dir etwas Falsches vorgaukelt. Die gute Nachricht: Diese Tricks des Gehirns sind vorhersehbar. Du kannst lernen, sie zu erkennen und – zumindest bei Dir selbst – ein Stück weit zu vermeiden. 

Ich empfehle Dir, Dich wieder einmal mit den Fragen des MetaModells im NLP zu beschäftigen und sie zuerst Dir selbst zu stellen. Das mag unbequem sein, hilft Dir aber, faulheitsbedingten Abkürzungen Deines Gehirns schnell auf die Schliche zu kommen. Darüber hinaus hilft Dir ein gut fundiertes Misstrauen, der confirmation bias auf die Schliche zu kommen. Das muss Dich allerdings nicht daran hindern, Dir die Welt so zu gestalten, wie Du sie gerne im positiven Sinne haben möchtest. Die Sonne scheint überall und immer, wenn Du willst.

1 Antwort

  1. Danke Chris, Du sagst es. Bislang fand ich in allen Texten immer Anklang, weil es stimmig ist.

    Das Wissen, was auf der Welt so abgeht, nützt mir nichts. Und trotzdem will niemand „vera…… “ werden.

    Die, die in Angst gerieten und mitmachten, aus welchen Gründen auch immer, nehmen dieselben Erklärungen hervor. Und das als NLPler, die eigentlich hinter die verschiedenen Schleier blicken sollten. Nur, sie nehmen diese Erklärungen und sagen denen, die nicht mitmachten, sie leiden unter kognitiver Dissonanz, oder beschimpfen sie, bewerfen sie mit allerlei Wörtern.

    Einige, die nicht mitmachten, genau dasselbe in anderer Richtung.

    Von der Perspektive her gesehen sind Beide irgendwo im Recht und es wäre egal.

    Die Beobachtung zeigt, dass, wenn man Einzelne fragt, die Einen niemanden kennen, der an Corona verstorben wäre. Andererseits aber auch bei weitem nicht soviele Tote durch… Du weisst schon.

    Die Medien verschweigen eh, oder verdrehen jede Menge, genauso die alternativen Medien.

    Ich habe nicht mitgemacht. Ich bin einer der Bösen. Bislang konnte mir allerdings auch nichts und niemand beweisen, dass ich falsch lag. Gesundheitlich geht es mir gut. Und ich habe andere, zahlreiche neue Hobbies gefunden. Ich hatte kaum Berührungspunkte, ich war draussen viel unterwegs, zu jeder Zeit.

    Das ist auch interessant: Man zeige auf alle Anderen und das macht einem selbst natürlich zum Guten. Und die Guten sind immer die Opfer. Die Lösung läge aber so nahe, auch Mal Fehler zugeben zu können, besonders für gewisses Verhalten sich entschuldigen zu können. Und vor allem sich selbst zu vergeben.

    Gewisses war einfach etwas speziell, und ganz ohne Grund kam der Vergleich zu gewissen sehr kalten, harten Zeiten unserer Geschichte nicht zustande.

    Es gab nun einmal Menschen, die zu Boden geknüppelt wurden. Natürlich nur aus Liebe zur Gesundheit. Oder Menschen wurden bestraft. Eben denunziert.

    Und am Ende heisst es wieder: „Wir wussten nicht, was wir taten!“

    Warum tun die Menschen sich so schwer, aus der Geschichte zu lernen?

    Wenn man gewissen Charakteren zudem heute auch zuhört, dann könnte man sich in einem Satire-Kanal so richtig wohl fühlen. Aber manche meinen es, glaube ich, tatsächlich ernst.

    Das Gute ist: Immer mehr Menschen sehnen sich nach der Natur, und wollen ihre wahren Wurzeln wieder entdecken. Viel Gutes entsteht auch, in diesen Zeiten, die aber für viele auch sehr hart ist.

    Und man will mehr und mehr unwahre Identitäten loslassen. Es geht viel im Bereich Schattenarbeit. Das Aussen ist lediglich ein Spiegel, wie gespalten und getrennt wir von uns selbst sind, und oft enorm tiefe Transformationsprozesse eben doch nicht immer tief genug waren.

    Gehe tiefer. Wir sind noch nicht bei 5÷ angekommen, was tatsächlich einer absoluten Wahrheit entsprechen könnte. Und so kann nur aufgedeckt werden, was im Moment richtig für uns ist.

    Würde von heute auf Morgen jedem die Sonne aus dem A…. scheinen, würden wir verbruzzeln… darum, egal wer wie was sich entschieden hat, ob aus eigenem Willen oder nicht, oder aus gutem Glauben, dass gewisse Menschen es ja für uns tun und nur das Beste für uns wollen… wir alle werden staunen, geschockt, überrascht und erschüttert sein, egal, wie sehr wir auch glauben, über den Dingen zu stehen.

    Das Wichtigste ist doch einfach, immer mehr sich selbst zu sein und nicht, weil andere einen so und so haben wollen.

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Chris Mulzer | Trainer für NLP & Hypnose

Seit über 25 Jahren lehre ich Menschen das Modell von NLP und die Techniken von Hypnose. Ich glaube fest daran das jeder Mensch in sich die Ressourcen trägt um sein Leben selbständig und nach eigenen Maßstäben zu gestalten.

Inhalt

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