Gefühle, vor allem die vermeintlich negativen (wie eben Liebeskummer), brauchen Zeit, bis Du sie verarbeitet hast. Bei einer Trennung hilft es Dir wenig, wenn ich Dir sage, dass Veränderung zum Leben gehört und es besser wäre, Dich nach vorne zu orientieren und Neues auszuprobieren. Zu sehr bist Du mit dem Alten verhaftet und es wäre doch so schön, wenn…. Dass Tatsache und Wunsch voneinander abweichen, schafft Spannungen und diese Spannungen erzeugen Gefühle, die meistens als „negativ“ wahrgenommen werden. Es dauert, bis das Leben weitergeht.
Inhalt: 6 Tipp gegen Liebeskummer
Tipp 1: Überlagere Deinen inneren Dialog
Tipp 2: Akzeptiere Deine Situation
Tipp 3: Rede darüber!
Tipp 4: Ziehe Bilanz
Tipp 5: Trenne Dich von Selbstzweifeln und Schuldgefühlen!
Tipp 6: Sammle neue Erfahrungen
Für diese Zeitperiode hat der Volksmund den Namen „Liebeskummer“ gefunden. Deine Beziehung ist zu Ende gegangen (worden), und starke Emotionen sind damit verbunden. Aus NLP Sicht heisst das: Deine Beziehung, gleich wie lange sie dauerte, hat starke, Anker auf vielen Ebenen etabliert. Wie wäre es da mit hilfreichen Ratschlägen, die Dir Dein Los erleichtern.
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Heraklit hat es schon vor 2.500 Jahren gewusst: „Das einzig Beständige ist der Wandel.“ Wenn Du in einer Beziehung lebst und Dich mit Dir selbst und Deiner Umwelt konstruktiv auseinandersetzt, bleiben Veränderungen bei Dir und Deinem Partner nicht aus. Jeder Mensch verändert sich auf ganz eigene Weise und braucht unterschiedliche lange, die anstehenden Veränderungen in sein Leben zu integrieren.
Ich beobachte das sehr deutlich bei den Teilnehmern meiner Workshops. Häufig passiert es ja nach dem Besuch eines Workshops, dass sich Vieles im Leben dramatisch verändert und zum Positiven wendet. Oft allerdings nur für den Teil in der Beziehung, der den Workshop besuchte. So kommt es oft zu Spannungen und im weiteren Verlauf auch zu Verlustängsten und Eifersüchteleien. Klammern und Eifersucht sind ein wichtiges Zeichen für eine bereits gefährdete Beziehung.
Konstruktive und offene Kommunikation zum Lösen der Probleme funktioniert allerdings nur, wenn beide Partner dies wollen. Tust Du oder tut Dein Partner nichts dazu, Spannungen aufzulösen, zeigt sich überraschend vielleicht sogar eine andere (bessere) Möglichkeit, steht bald eine Trennung an. Vielleicht (endlich) nach vielen Jahren der Gewöhnung und des rechten oder schlechten Lebens miteinander.
Egal, ob eine Trennung gut oder schlecht wahrgenommen wird, viele Menschen fallen nach einer Trennung in ein Gefühlsloch, den Liebeskummer. Vielleicht fühlst Du Dich dann alleine und von Trauer und Selbstmitleid übermannt? Vielleicht fehlen Dir für einige Zeit Antrieb und Kraft für die nötigen Aufgaben des Tages? Vielleicht bringt das Gefühl, einen wichtigen und vertrauten Teil Deines Lebens verloren zu haben, einen Riss in Deine „heile Welt“ …
„Ach Du Armer, Du hast mein vollstes Mitleid – soweit Du es nicht schon in überreichem Masse mit Dir selbst hast!“ Vielleicht zerfließt Du gerade in Selbstmitleid. Da lohnt es sich doch, Dich zu fragen, ob Dich dieses Gefühl weiterbringt? Nein, natürlich nicht! Soweit so gut. Und nun, was willst Du gegen Deine schlechten Gefühle TUN?
Willst Du Dich weiter treiben lassen, auf dem Teppich Deiner Selbstmitleidsfantasien oder aktiv die unterschiedlichen Bereiche einer nötigen Veränderung bearbeiten. Vielleicht willst Du JETZT damit beginnen Deine Trennung als Chance für Dich wirken lassen! Nimm Dir ein Taschentuch, trockne Deine Tränen – und ran an die Arbeit. Konstruktiv und mit ein paar wirklich wirksamen NLP-Techniken.
Ganz am Anfang unserer Arbeit halte ich es für wichtig, dass Du verstehst: DU SELBST bist der Urheber all Deiner unerwünschten Gefühle. Niemand auf der Welt vermag Deine Gefühle zu beeinflussen, das machst Du ganz alleine. Zum Guten und zum Schlechten. Du kannst Dich entscheiden (wenn Du kannst), Deine negativen Gefühle loszulassen und Dir stattdessen mehr positive Gefühle „machen“. Dazu habe ich einen Artikel geschrieben, den Du als kleine Hausaufgabe gleich lesen kannst: Die Macht der guten Gefühle.
Im NLP Practitioner beginnen wir mit den Submodalitäten. Das sind die Untereigenschaften unserer abgespeicherten Erinnerungen. Du kannst sie als die „Erinnerungsmoleküle“ bezeichnen. Einige davon benutzt Du, um Deinen Gefühlszustand massiv zu beeinflussen. Im oben vorgeschlagenen Artikel hast Du gelesen, dass die wichtigste Untereigenschaft für die Beeinflussung Deines Gefühlszustandes Dein innerer Dialog ist. Ja, Du sprichst mit Dir. Beständig und über den ganzen Tag hinweg (zumindest im Kopf).
Achte einmal darauf, in welcher Art Du mit Dir sprichst, wenn Du in Selbstmitleid zerfließt. Achte auf die Tonalität Deines inneren Dialogs, nicht auf den Inhalt. Bei den meisten Menschen funktioniert der innere Dialog wie eine Endlosschleife. Am Ende angekommen, beginnen sie mir dem Miserere wieder von vorne. Die gleiche Leier im gleichen Tonfall – immer wieder. Kein Wunder, dass dann irgendwann die Stimmung im Eimer ist. Der Volksmund sagt: „Steter Tropfen höhlt den Stein!“
Irgendwann entsteht also Deine „gewünscht – ungewünschte“ Stimmung. Gewünscht, weil Du damit erreichst, dass Deine Gefühle „schlecht“ werden, ungewünscht, weil Du ja behauptest, das gar nicht zu wollen. Ist das nicht paradox? Na, dann wende doch einfach etwas NLP an. Es geht ganz einfach und hat die gravierende Nebenwirkung, dass Deine Gefühle danach anders geworden sind.
Tipp 1 zu Liebeskummer: Überlagere Deinen inneren Dialog
Probiere einmal aus, die weinerliche Tonalität Deines Selbstmitleids mit einem rasanten Radetzkimarsch zu unterlegen: Tata umpf ta umpf ta umpf ta ta – ta ta umpf und so weiter. Hier der LINK zu einer besonders wirksamen Version auf Youtube. Was… woher kommt plötzlich das Lächeln auf Deinem Gesicht? Sollte es tatsächlich so einfach sein?
Mit dieser vordergründig albernen Technik hast Du etwas sehr Wichtiges gelernt: Die TONALITÄT Deines internen Dialoges entscheidet über die emotionale Komponente. Auf zwei verschiedene Tonalitäten kann sich Dein Gehirn nicht einlassen und wählt einfach die bessere, positivere. Schluss: Verändere die Tonalität Deines inneren Dialogs, veränderst Du sofort auch Deine Gefühlslage.
Für viele Menschen (auch für mich) funktioniert folgende Technik sehr gut: Wenn ich melancholisch bin oder mit negativen Gefühlen zu tun habe, lege ich mich auf die Couch, setze meine Kopfhörer auf und höre Musik. Eine Symphonie von Beethoven, große Oper, ein Konzert von Vivaldi. Damit komme ich und kommst Du vielleicht auch schnell auf andere Gedanken. Bitte KEIN Heavy Metal oder Death Metal. Das ist Musik, die nichts auf unserem Planeten zu suchen hat. Sieh Dir nur einmal an, was diese Musik mit Wasserkristallen macht. Und dann denke darüber nach, was diese Töne mit DIR anstellen.
Tipp 2 zu Liebeskummer: Akzeptiere Deine Situation
Nachdem Du an der Gefühlsschraube gedreht hast, bearbeitest Du Deine Glaubenssysteme. Klar, Du möchtest Deine Trennung am Liebsten nicht wahrhaben. Das Leben war ja so bequem. Am Besten, Du fantasierst Dir einfach ein Szenario zusammen, in dem Du die Trennung ungeschehen machst. Du klammerst Dich an winzige Anzeichen, die Dir signalisieren sollen, dass Dein Partner seine Entscheidung doch noch rückgängig machen könnte. Leider sind es jedoch genau diese „Klammergriffe“ die den Anderen in seiner einmal getroffenen Entscheidung bestärken. HÖR DAMIT AUF!!!
Realisiere und akzeptiere, dass es nun einmal so ist, wie es ist. Dann wird sich Dein Blick nach vorne richten. Dein Lebensglück ist (gottseidank) für die nächste Zeit wieder ausschließlich von Deinen eigenen Entscheidungen abhängig. Das ist gut! Beachte: diese Entscheidungen werden umso besser sein, je besser die Gefühle sind, das Du dabei hast.
Akzeptiere die Entscheidung Deines Ex. Es ist gut, Dinge, die geschehen sind, auch abzuschließen. Es gab ja so Vieles das Du in der Zeit Deiner Beziehung lernen konntest. Nun ist es an der Zeit, diese Erfahrungen unbelastet von Deiner Vergangenheit anzuwenden. Damit gelingt Dir auch ein unbeschwerter Neuanfang.
In Deinem neuen Lebensabschnitt kannst Du Ballast nicht gebrauchen. Jetzt heißt es für Dich nach vorne zu blicken und Dein Leben in neue Bahnen lenken! Eine Trennung ist immer auch ein Anfang. Der Neustart in eine spannende und glückliche Zukunft. Wer weiß, vielleicht wird diese Zukunft ja noch viel besser sein, als Du es Dir je erträumt hattest?
Tipp 3 zu Liebeskummer: Rede darüber!
Dein momentanes Bedürfnis, Dich in eine „Höhle“ zu verkriechen ist möglicherweise groß. Das wäre eine wenig hilfreiche Reaktion. Jetzt zeigt es sich, wozu Deine guten Freunde da sind. Sprich mit ihnen. Ich meine damit zuerst die Freunde des gleichen Geschlechts, also Mann mit Mann und Frau mit Frau.
Achte darauf, ob Deine Freunde in der Lage sind, Dich aus Deiner Situation zu führen und wie sie das tun. Oder ist es vielleicht eher so, dass sie all die Vorurteile und negativen Gedanken ihres eigenen Lebens auf Dich projizieren. JETZT kannst Du erkennen, was wirkliche Freundschaft ist. Ehrliche Meinung und emotionale Nähe, das sind die Eigenschaften Deiner Freunde, die jetzt gefragt sind. Wer kann Dir das geben? Finde es heraus und Dein Los wird sehr viel leichter werden.
Tipp 4 zu Liebeskummer: Ziehe Bilanz
Nach einer Trennung geben uns gerne dem (Trug-) Bild hin, dass die vergangene Beziehung die wundervollste Zeit Deines Lebens war. Vielleicht meinst Du, dass Du nie wieder einen so tollen Partner bekommen wirst. Da bist Du allerdings ziemlich schief gewickelt. Natürlich sollst Du dankbar sein!
Stell Dir vor, das Universum hat Dir die Möglichkeit gegeben, viele schöne Stunden mit Deinem Partner zu erleben. Erinnere Dich daran. Assoziiert, also mitten im Film Deiner Erinnerungen, kannst Du Dich an all die schönen Erlebnisse und an all die guten Gefühle erinnern. Diese Erinnerungen kann Dir niemand nehmen. Bewahre sie in Deinem Herzen auf. Du kannst diese positiven Gefühle auch in einem Anker zusammenfassen. Dieser Anker kann Dir als Referenz für zukünftige, gute Gefühle dienen.
Dann ist es Zeit, etwas nüchterner eine Bilanz Deiner Erfahrungen zu ziehen. Nimm Dir etwas Zeit dazu. Schreibe auf, was an Deiner Beziehung wirklich toll war und was nicht gut war. Nimm ein Blatt Papier, zeichne zwei Spalten ein und finde für jeden negativen Aspekt auch einen positiven. Das wahrt die Perspektive. Sei ehrlich zu Dir selbst. Es hilft Dir, vermeintliche „Tatsachen“ schwarz auf weiß vor Dir zu haben.
Vielleicht stellst Du ja tatsächlich fest, dass es Punkte in DEINEM Verhalten gab, die nicht „so ganz“ Deinen Wünschen entsprachen. Dann ist es ein konstruktiver Ansatz, Deine eigene Rolle der Verstrickung im Prozess der Trennung zu erkennen. Dabei hilft Dir die ANNAHME, Du alleine hättest die „Schuld“ an der Trennung zu tragen.
Ich nutze die Anführungszeichen, weil es in meiner Welt so etwas wie „Schuld“ nicht gibt. Schuld ist ein künstliches Konzept. Denke lieber in Prozessen und kausalen Zusammenhängen (weil…deshalb, wenn….dann). Wohlgemerkt, die Annahme Deiner Schuld soll eine experimentelle Annahme sein. Sie soll Dir Erkenntnisgewinn bringen, keine Plattform für Selbstzerfleischung sein.
Tipp 5 zu Liebeskummer: Trenne Dich von Selbstzweifeln und Schuldgefühlen!
Vielleicht fragst Du Dich manchmal, ob Du die Trennung Durch „richtiges Verhalten“ hättest verhindern können? Schuldgefühle sind ein Zeichen dafür, dass die Programmierungen Deines Partners noch funktionieren. Vielleicht fragst Du Dich, ob Du Deine Beziehung hättest retten können, wenn Du die Ansprüche Deines Partners besser erfüllt hättest. Dann hast Du eine zentrale Regel einer guten Beziehung nicht verstanden. Beziehungen funktionieren auf der Basis von Angeboten, nicht von Ansprüchen.
Es ist ein Teufelskreis, der da für Dich am Laufen ist. Vielleicht hattest Du Dich lange nach einer harmonischen Beziehung und nach Geborgenheit gesehnt. Vielleicht warst Du von Selbstzweifeln geplagt. Vielleicht hast Du Dich gefragt, ob Dich „die Welt“ überhaupt mag, so wie Du bist. Speziell während der Pubertät in den Turbulenzen der „veränderten Hormonlage“ gibt es solche Gedanken ja häufig.
Dann kommt endlich „jemand“, der sich mit Dir abgibt. Endlich etwas Geborgenheit, endlich ein Funken Liebe, endlich nicht mehr alleine – aber um welchen Preis? Viele Partnerschaften sind solche „Notgemeinschaften“ und beruhen auf gegenseitigen Ansprüche. Denn wenn Dich die Angst beschleicht, Du könntest Deinen Partner wieder verlieren, sind den Ansprüchen und Forderungen des Partners Türe und Tor geöffnet.
Es ist diese unselige, meist unausgesprochene „wenn Du nicht….dann…“ Verknüpfung, die häufig wie ein Damoklesschwert über der Beziehung hängt. Ja, davon kannst Du Dich jetzt emanzipieren. Frage Dich, was Dich auszeichnet. Jeder Mensch ist individuell in seinen Stärken und Schwächen. Vielleicht ist jetzt gerade die beste Zeit, an der Steigerung Deines Selbstbewusstseins zu arbeiten.
Das könntest Du tun, indem Du meine Artikelserie über das Selbstbewusstsein liest, oder einfach einen meiner Workshops besuchst. Neben nötigen Veränderungen, die dort fast zwangsläufig passieren, triffst Du wirklich coole Teilnehmer. Vielleicht ergibt sich ja etwas noch ganz anderes…
Tipp 6 zu Liebeskummer: Sammle neue Erfahrungen
Vielleicht fragst Du Dich, ob es sinnvoll sein könnte, Dir schnell einen neuen Partner zu suchen, um Dich vom Kummer und dem Gefühl Deines Alleinseins abzulenken. Ich persönlich finde das eine gute Idee. UND: Jetzt ist eine gute Zeit, neue Erfahrungen zu sammeln und endlich einmal all das zu tun, wovon Du schon immer geträumt hast.
Dazu brauchst Du keine feste Beziehung. Dazu brauchst Du vielleicht erst einmal überhaupt keine Beziehung. Lass Dich einfach einmal treiben. Vielleicht ist jetzt eine gute Zeit, den Kurs in tantrischer Massage zu belegen oder die „dunkleren Ecken“ Deiner Sexualität auszuloten. Ich finde ja, dass Dir eine Trennung einen neuen Energieschub geben kann.
Sieh es vielleicht einmal so: die eine Seite einer Beziehung ist die Bequemlichkeit, das „versorgt sein“, die Geborgenheit. Das ist jeoche bei weitem nicht alles. Jede Beziehung verlangt auch Kompromisse. Das hast bestimmt auch Du erfahren. Vielleicht hast Du Deine Hobbies vernachlässigt, vielleicht hast Du Ideen nicht umgesetzt und Projekte nicht begonnen … weil Dein Partner anderer Meinung war. JETZT ist doch eine gute Zeit, all das zu beginnen.
Denk daran: wenn Du Dich zurückziehst, nimmst Du Dir die Chance, Deinen Traumprinzen oder Deine Traumprinzessin zu finden. In der Einsamkeit Deiner vier Wände lauern höchstens Selbstmitleid und Depression. Das Universum (und vielleicht Dein Partner) werden schon ihre guten Gründe gehabt haben, Dich mit diesen Veränderungen zu konfrontieren.
Wer weiß, vielleicht lauert in einer dieser neuen Erfahrungen Dein neues Lebensglück. Wie sagt der Voksmund: „Wenn es hilft, war es gut, wenn nicht, war es nicht vergebens.“
Vor kurzem habe ich mit James gesprochen über das Thema „Liebeskummer“ gesprochen. Er ist ein guter Freund meines Sohnes und ein sehr guter Grafiker. Er findet: „Liebeskummer hat mich viel gelehrt!“ Er hat die „Kurve“ seines Seelenlebens während einer Periode der Trennung aufgezeichnet. Vielleicht interessiert Dich seine grafische Umsetzung: