Mein Anspruch ist es, auch wenn Du von NLP noch keine Ahnung hast, Dir ohne eine Teilnahme an einem Workshop das nötige Wissen und alle wichtigen Techniken zu vermitteln, dass Du ein NLP Format erfolgreich anwenden kannst. Wenn Du über etwas mehr Erfahrung verfügst, oder sogar einen Workshop zur Grundausbildung im Modell von NLP besucht hast, kannst Du lernen, selbständig ein NLP Format zu entwickeln. Wenn Du Dich öfters mit erfolgreichem NLP beschäftigst, wirst Du früher oder später eine Referenz für Dich haben wollen und eine NLP Grundausbildung besuchen.
Inhaltsverzeichnis:
Lass uns am einfachsten mit der Beschreibung beginnen, wie Du Dir eine schrittweise Anleitung für eine Interaktion (also ein NLP Format) erschliessen kannst. Zumindest so weit, als es eine schriftliche Notationsmethode vermag.
Modelling als Ursprung der NLP Formate
Die Methode, schrittweise Anweisungen aufzuschreiben haben die NLPler aus der Technik des Modelling übernommen. Die beim Modelling angewendete Notation ist sehr ausführlich. Zur Deiner Information liste ich Dir hier einmal die Kriterien auf, nach denen EIN Verhaltensschritt in der klassischen Modelling – Notation aufgeschrieben wird. Ich finde diese Auflistung sehr interessant und Du kannst Dir ja einfach einmal das Verhalten anderer Menschen unter einzelnen Kriterien betrachten. Vielleicht erweiterst Du auf diese Weise Deine Wahrnehmung:
- Repräsentationssystem als Testkriterium
- Zeitrahmen als Testkriterium
- Kriterienbezug als Testkriterium
- Kriteriums – Äquivalenzen als Testkriterium
- Zeitrahmen als Referenzkategorie
- Autentizität als Referenzkategorie
- Emotionale Beteiligung als Referenzkategorie
- Ursache – Wirkungsbeziehungen (sieben Unterkategorien)
- Motivationsbezüge als Testkriterium und als Referenzkategorie
Wenn Du mehr dazu wissen willst, empfehle ich Dir das Buch: Leslie Cameron – Bandler u.a.: Die Emprint Methode. Dort ist auch ein Modell zur Beschreibung eines NLP Formates vorgestellt. Ich finde, es ist für einen Anfänger langatmig, kompliziert und unpraktisch. Ich stelle mir zum persönlichen Gebrauch eher eine Methode vor, die hinreichend genau und EINFACH beschreibt, wie ein NLP Format erfolgreich anzuwenden ist.
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Schritt 1: NLP Grundkenntnisse erwerben
Um lange Formatbeschreibungen und Wiederholungen zu vermeiden halte ich es für sinnvoll, Grundkenntnisse im Modell von NLP vorauszusetzen. Meine Liste der Grundkentnisse im Modell von NLP umfasst jene, die auch im Workshop NLP Practitioner vermittelt werden:
- Repräsentationsebenen
- Submodalitäten
- Ressourcenarbeit
- MiltonModell
- MetaModell
- Das T.O.T.E. Modell
- Future Pace
- Zielökologie
- Tranceinduktion und -utilisation
- Submodalitätenveränderungen
- Ankertechniken
Die ersten sieben dieser elf Grundkenntnisse sind tendenziell wissensbasiert. Du kannst Sie nach meiner Erfahrung auch ohne persönliche Anwesenheit in einem Workshop erwerben. Die Gruppe der letzten vier Grundkenntnisse benötigen nach meinem Erfahrungsstand zu ihrer erfolgreichen Vermittlung Deine persönliche Anwesenheit in einem Workshop.
Schritt 2: Formate vollständig notieren
Auf der Basis dieser Grundkenntnisse habe ich Dir hier einmal aufgeschrieben, was nach meiner Meinung in einem NLP Format enthalten sein muss, damit Du es wirksam anwenden kannst. In vielen NLP Büchern fehlt der eine oder andere Punkt. Ich habe die Liste im Aktiv geschrieben, also so, als wärest DU mit der Aufgabe betraut, ein NLP Format aufzuschreiben, das Du selbst entwickelt hast. Naja, warum nicht gleich diese kleine Herausforderung annehmen?
- Überschrift/Titel Wähle einen kurzen und einprägsamen Titel. Der zukkünftige „Anwender“ sortiert über den Titel die für ihn interessanten Anwendungen heraus. Die Länge des Titels sollte auf etwa zehn Worte beschränkt bleiben. Beispiel: Die Fast Phobia Cure
- Zusammenfassung / Abstract Beschreibe, was Dein Format kann und in welchem Kontext es angewendet wird. Dies ist der „Marketingtext“, den Du auch für Ankündigungen in anderen Medien verwenden kannst. Als kleines Beispiel mein Abstract zur Fast Phobia Cure aus dem Practitioner Übungsbuch:
„Phobien sind negativ wahrgenommene Erlebnisse, die generalisiert und subbewusst in einer Ursache und Wirkungsabhängigkeit im Gehirn gespeichert sind. Sie vermeiden sinnvolle Handlungen durch negativ besetzte, starke kinästhetische Wahrnehmungen. Die FPC löst die Ursache/Wirkungsbeziehung auf, OHNE mit negativen Gefühlen zu arbeiten. Ein Ressourcenanker dient neben zwei Dissoziationsebenen der emotionalen Stabilisierung. Der generative Future Pace verknüpft die erzielten Ergebnisse neurophysiologisch mit zukünftigen Auslösern und legt damit den Grundstein zu neuen Handlungsmustern.“ - Konstellation/Setting In einem Übungsformat für Workshops kannst Du an dieser Stelle beschreiben, wie viele Personen beteiligt sein sollen. NLP typisch ist folgende Konstellation: A Akteur, B Person, auf die das Format angewendet wird, C unabhängiger Beobachter. Beispiel: Die Fast Phobia Cure im Übungskontext Übung zu 3 Personen. Du, Dein Gegenüber und ein Beobachter. Übe alle Schritte der Reihe nach immer mit dem gleichen Partner. Wechsle etwa alle 10 Minuten, dass jeder sowohl üben kann, als auch mindestens einmal die gesamte Schrittfolge anwendet.
- Prozessinstruktionen Bereiten Dein Format so auf, dass Du den Anwender in klar nachvollziehbaren Schritten durch das Format führst. Nummeriere die einzelnen Schritte sequentiell durch. Vermeide Unternummern wie: 1.1.4 usw. Hier das Beispiel für den ersten Schritt im Format „Fast Phobia Cure“: Schritt 1: Selbstkalibrierenden Ressourcenanker anlegen Führe Dein Gegenüber in eine Situation in der er sich besonders geborgen und gut aufgehoben gefühlt hat. Während Du die Submodalitäten verstärkst (NLP Grundtechnik), bittest Du Dein Gegenüber, die Hand, die Du hältst, mit zunehmender Intensität der resultierenden, positiven Gefühle fester zu drücken. Wiederhole diesen Anker mit mehreren Erlebnissen und teste danach. Du solltest eine deutliche Reaktion der nonverbalen Körpersignale wahrnehmen. undsoweiter, die genauen Anweisungen kannst Du entweder im Handbuch für den Practitioner oder hier auf der Webseite in einem Artikel nachlesen.
- Ergebnis Schreibe auf, nach welchen Kriterien ein gewünschtes Ergebnis auf sein Eintreten getestet werden kann. Im Falle der FPC könnte das Ergebnis so lauten: Die FPC ist erfolgreich, wenn Dein Gegenüber in der nachfolgenden Zusammenfassung verbal und nonverbal erkennen lässt, dass der ursprüngliche Ursache/Wirkungszusammenhang aufgelöst ist – oder ein lebensnaher Test diese Auflösung demonstriert.
- Nützliche Hinweise zum Erfolg: Hier hast Du zusätzlichen Raum um zu beschreiben, was im Anwendungkontext hilfreich sein kann. Am Beispiel eines Hinweises zur FPC: Während der FPC kannst Du auf unbewusste Signale achten. Meistens ist die Auflösung der Ursache/Wirkungsbeziehung von einem unbewussten und tiefen Atemzug oder einem erleichterten Seufzen begleitet. Wenn Du Dich nach der FPC mit deinem Gegenüber unterhältst, wird er die Bewertung seiner Phobie geändert haben und Bedeutung in der Vergangenheit dramatisch heruntergespielen. Vielleicht gibt „reale Erklärungen“ ab, um die eingetretene Veränderun an seine Glaubenssysteme anzupassen. Wenn es der Kontext zulässt, kannst Du das neue Verhalten auch „im richtigen Leben“ testen (Beispiel: Höhenphobie, Spinnenphobie, Klaustrophobie). Zusätzlich kannst Du weitere Punkte berücksichtigen:
- Besondere historische oder organisatorische Anmerkungen
- Zeitbedarf
- Äussere Bedingungen zum Funktionieren des Formates
- Raumbedarf
- Besondere Herausforderungen und Tipps zum Umgang damit
- Nützliche Varianten des Formats Wann nutzt Du welche Variationen?
Schritt 3: NLP Formate in der Praxis umsetzen
Blättere ruhig einmal in einem der vielen NLP Bücher und suche Dir einige „Formatbeschreibungen“ heraus. Dann wirst Du schnell erkennen, wie unvollständig die meisten davon sind und wie sinnvoll es deshalb sein könnte, Dir selbst einmal in allen Schritten ein NLP Format zu erarbeiten. Am Tag 8 im NLP Practitioner beschäftigen wir uns am Beispiel der Fast Phobia Cure genau damit. Aber auch sonst kannst Du Dir viele Gelegenheiten verschaffen, NLP Formate auf geeignete Weise zu üben und anzuwenden. Schau mal, hier auf der Webseite gibt es in diesem Bereich der Bibliothek auf der linken Seite eine Menge an gut beschriebenen Formaten. Du brauchst ja, wenn Du jemanden kennst, dem Du mit einem NLP Format helfen kannst, nicht gleich mit der Türe ins Haus fallen und ein volles Wirkungsversprechen zu geben. Du kannst ja „experimentieren“ und durch eine unterschiedliche „Beschäftigung“ und „Reflektion“ der „Herausforderungen wenigstens eine Veränderung ankündigen. Wenn Du dann geholfen hast, ist die Freude auf der anderen Seite umso größer.